Unterrichtsausfall: Schulbehörde stellt Daten vor

Das ist Transparenz: Schulsenator Ties Rabe (SPD) hat erstmals Zahlen zum Unterrichtsausfall an Hamburgs Schulen erhoben und vorgestellt. Die Ausfallquote liegt demnach bei 1,8 Prozent.

Demnach sind in den Monaten November und Dezember 2012 rund 1,8 Prozent der Unterrichtsstunden ausgefallen. Weitere knapp 10 Prozent der Unterrichtsstunden werden nicht wie im Stundenplan vorgesehen erteilt, aber angemessen vertreten oder durch außerschulische Veranstaltungen wie zum Beispiel Museumsbesuche ersetzt. Ties Rabe: „Wir wollen in allen Schulen und Klassenstufen für guten Unterricht sorgen und deshalb den Unterrichtsausfall weiter verringern. Deshalb wird jetzt erstmals in Hamburg in allen Schulen der Unterrichtsausfall wöchentlich genau erfasst. Gemeinsam mit Schulleitungen und Fachleuten werden wir die Daten analysieren und Schritte einleiten, um den Unterrichtsausfall weiter abzusenken.“

Die Auswertung der Daten von November und Dezember 2012 ergab, dass von 1,44 Millionen Unterrichtsstunden an Hamburgs Grundschulen, Stadtteilschulen, Gymnasien und Sonderschulen 1,27 Millionen (88 Prozent) planmäßig erteilt wurden. Knapp 10 Prozent der Unterrichtsstunden wurden vertreten, davon 4 Prozent im selben Fach durch eine andere Lehrkraft, knapp 2 Prozent in einem anderen Fach, 1 Prozent durch einen Arbeitsauftrag und 3 Prozent wurden in anderer Form unterrichtet, beispielsweise in Projekten oder Exkursionen. 1,8 Prozent aller Unterrichtsstunden entfielen ersatzlos.

Besonders gut schnitten die Grundschulen ab, bei denen weniger als 0,1 Prozent der Unterrichtsstunden ersatzlos entfielen. Die Betreuungsgarantie der „verlässlichen Grundschule“ wird offensichtlich erfolgreich umgesetzt. Bei den Gymnasien fallen je nach Jahrgangsstufe bis zu 3,4 Prozent der Unterrichtsstunden aus, bei den Stadtteilschulen bis zu 3,6 Prozent und bei den Sonderschulen bis zu 1,8 Prozent.

Aus Sicht der Schulbehörde geben die Rückmeldungen der ersten zwei Monate Hinweise darauf, dass sich der Unterrichtsausfall im Vergleich zu früheren Jahren verringert hat. Die Entscheidung, den Schulen Vertretungs- und Organisationsmittel im Rahmen der Selbstverantwortung zuzuweisen, ermöglicht es den Schulen offenbar, mittel- und langfristig flexibler auf Vertretungsfälle reagieren zu können. Die Schulbehörde weist den Schulen Vertretungsmittel in Höhe von mindestens 4,8 Prozent über dem Gesamtbedarf zu. Die Schulen können Vertretungsstellen ausschreiben und direkt in Kontakt mit Bewerberinnen und Bewerbern treten. In Einzelfällen werden die Schulen durch die zuständigen Personalreferenten bei der Lösung von Personalengpässen unterstützt.

Ties Rabe: „Die Gründe für Abweichungen vom Stundenplan sind vielfältig. Erkrankte Lehrkräfte, Elternsprechtage, Klassenreisen, Abiturprüfungen, Berufspraktika, Museumsbesuche und andere Angebote können dazu beitragen. Entscheidend ist eine angemessene Vertretungslösung. Deshalb müssen wir die Zahlen sorgfältig analysieren und Wege suchen, den Unterrichtsausfall weiter zu verringern. Der Anfang ist gemacht, aber es gibt noch einiges zu tun.“

Für Herbst 2013 ist die Einführung einer systematischen und automatisierten Erfassung des Unterrichtsausfalls durch eine spezielle Software vorgesehen.

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