Schulbehörde stellt Bildungsbericht Hamburg 2014 vor

Mehr Investitionen in Bildung und bessere Bildungsangebote haben die Bildungsbeteiligung verbessert, die soziale Benachteiligung aber noch nicht überwunden

Die Reformen der letzten Jahre und die deutlich gestiegenen Investitionen in den Bereichen Kindertagesbetreuung und Schule haben die Bildungsbeteiligung von Kindern und Jugendlichen in Hamburg deutlich verbessert. Mehr Kinder und Jugendliche besuchen Krippen, Kindertagesstätten, Ganztagsschulen und die Oberstufen der allgemeinen Schulen. Insbesondere Kinder aus sozial benachteiligten Stadtteilen profitieren von dieser Entwicklung. Dennoch erreichen sie eine unterdurchschnittliche Bildungsbeteiligung und unterdurchschnittliche schulische Ergebnisse. Das sind zentrale Ergebnisse des dritten Hamburger Bildungsberichts, den die Schulbehörde jetzt vorgelegt hat. Der Bericht stellt ausgewählte statistische Kennzahlen zur frühkindlichen und schulischen Bildung bis zum Übergang in die berufliche Bildung dar. Dabei vermittelt er einen Überblick über Rahmenbedingungen von Bildung, Bildungsangeboten und ihrer Nutzung sowie Ergebnisse von Bildungsprozessen in Hamburg. Der Hamburger Bildungsbericht ist unter Federführung des Instituts für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ) im Auftrag der Behörde für Schule und Berufsbildung und in enger Kooperation mit der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration entstanden.
Bildungsbericht 2014, Hamburg, Schule, Pressemeldungen

Der Bildungsbericht benennt folgende zentrale Befunde:

Die Bildungszeit wurde ausgeweitet

Immer mehr Kinder und Jugendliche verbringen immer mehr Zeit in den öffentlichen Bildungseinrichtungen. So stieg der Anteil betreuter Kinder im Krippenbereich von 45% (2009) auf 70% (2013) deutlich an, zudem besuchen doppelt so viele Grundschulkinder nachmittags die Ganztagsschule. Das Verhältnis von Ganztagsschulen zu Halbtagsschulen verschob sich von 140 zu 171 Schulen im Schuljahr 2010/11 auf 301 zu 8 Schulen im Schuljahr 2013/14. Immer mehr Schülerinnen und Schüler besuchen die Oberstufen der allgemeinen Schulen.

Die Bildungsausgaben sind deutlich gestiegen
Die Ausweitung der Bildungszeit korrespondiert mit einem deutlichen Anstieg der Bildungsausgaben. So stiegen die Ausgaben der Schulbehörde von 1,78 Mrd. Euro (2008) auf 2,35 Mrd. Euro (2014). Damit wurde nicht nur ein quantitativer Ausbau, sondern auch eine qualitative Verbesserung der Bildungsangebote gesichert. So verbesserte sich die Relation Schüler-Pädagogen an den Schulen in nur drei Jahren von 1:13,7 (2010/11) auf 1:12,7 (2013/14).

Bildungsangebote und Bildungswege wurden weiter geöffnet

Immer mehr Schülerinnen und Schüler besuchen höherwertige Bildungsangebote. Die höhere Bildungsbeteiligung zeigt sich zum Beispiel daran, dass die Zahl von Sonderschülerinnen und Sonderschülern von 2009 bis 2013 um 25% gesunken ist und mittlerweile deutlich mehr als die Hälfte alle Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf allgemeine Schulen besucht. Zudem stieg die Zahl der Abiturienten von 2002/03 bis 2012/13 um 50 Prozent Das ist insbesondere auf einen Anstieg der Abiturientenzahlen an den Stadtteilschulen auf das 2,5 fache zurückzuführen.

Bildungsangebote werden sozial ungleich genutzt

Kinder aus sozial benachteiligten Stadtteilen besuchen zu einem unterdurchschnittlichen Anteil die Einrichtungen im Krippen- und Elementarbereich. Zudem besuchen sie diese Einrichtungen im Vergleich zu allen Kindern kürzer. Seit der Ausweitung des Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz und der Gebührenbefreiung steigt dieser Anteil jedoch an.

Ergebnisse von Bildungsprozessen sozial ungleich
Vergleichende Kompetenzermittlungen weisen in allen Klassenstufen und Schulformen einen deutlichen Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft und dem Bildungserfolg nach. In Wohngebieten mit einem niedrigen oder sehr niedrigen sozialen Status (RISE-Status) ist der Anteil von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Bereichen Lernen, Sprache oder emotionale Entwicklung doppelt so hoch und der Anteil von Gymnasiasten nur halb so hoch wie im Durchschnitt aller Wohngebiete.

Schulsenator Ties Rabe: „Der dritte Hamburger Bildungsbericht zeigt deutliche Veränderungen in den vergangenen Jahren. Der Senat hat vermehrt in die frühkindliche und schulische Bildung investiert, die Zahl der Lehrkräfte und Pädagogen sowie die Zahl der Betreuungsangebote und Ganztagsschulen stark erhöht. Heute sind so gut wie alle staatlichen Schulen Ganztagsschulen. Das hat die Bildungschancen verbessert: Immer weniger Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf besuchen Sonderschulen, immer mehr Jugendliche schaffen das Abitur und immer weniger Jugendliche müssen im Übergangssystem der beruflichen Bildung aufgefangen werden. Diese positiven Entwicklungen dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die soziale Herkunft von Kindern noch immer ihren Erfolg im Bildungssystem begrenzt. Hier müssen wir weiter gegensteuern, um allen Kindern und Jugendlichen gleiche Chancen zu geben.“

Ausgewählte Ergebnisse aus dem Bildungsbericht Hamburg 2014:

– Ende des Jahres 2013 leben etwa 280.000 Kinder und Jugendliche in Hamburg. Die Zahl ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen und wird in den kommenden Jahren weiter steigen.
– 2012 haben 45,8 Prozent aller unter 18-Jährigen einen Migrationshintergrund, in manchen Stadtteilen – viele davon im Bezirk Hamburg-Mitte – sind es über 60 Prozent.
– Nur noch ein Fünftel aller Kinder und Jugendlichen leben von Sozialleistungen. Der Anteil ist deutlich gesunken: 2007 waren noch rund ein Viertel auf Sozialleistungen angewiesen.
– Die Ausgaben für schulische Bildung wurden von 1,78 (2008) auf 2,35 Milliarden (2014) gesteigert. Grund sind insbesondere gestiegene Personalausgaben, die vor allem mit dem Anstieg der Schülerzahlen, der Absenkung von Klassenfrequenzen und Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst zusammenhängen. Auch die Sach- und Fachausgaben wurden erhöht, insbesondere zur Finanzierung der Ganztägigen Bildung und Betreuung (GBS) und der Investitionen in den Schulbau.
– Hamburg ist den Empfehlungen zahlreicher Wissenschaftler gefolgt und hat insbesondere die Pro-Kopf-Ausgaben für jüngere Kinder erheblich gesteigert, beispielsweise durch Gebührenbefreiung, Verbesserung der Kindertagesbetreuung und Verkleinerung der Schulklassen in der Grundschule. Die Pro-Kopf-Ausgaben für Grundschulkinder sind von rund 5.300 Euro (2008) auf annähernd 6.000 Euro (2014) angestiegen und erreichen inzwischen 92,6 Prozent der Pro-Kopf-Ausgaben für alle Schülerinnen und Schüler (Bundesdurchschnitt 81,5 Prozent).
– In Grund- und Stadtteilschule wurde die Schüler-Lehrer-Relation deutlich verbessert. Sie liegt in der Grundschule bei 13,1 Schülern pro Lehrerstelle und in der Stadtteilschule bei 12,6. Gründe sind die Inklusion, der Ausbau der Ganztagsschulen und die Absenkung von Klassenfrequenzen.
– Das Durchschnittsalter der Lehrkräfte hat auf 44,8 Jahre abgenommen. In den letzten Jahren ist die Hamburgische Lehrerschaft immer jünger und weiblicher geworden. Nur noch ein Viertel aller Lehrkräfte sind 55 Jahre alt und älter. 67,2 Prozent aller Lehrkräfte sind Frauen.
– Im Schuljahr 2012/13 wurden insgesamt 1.301 Lehrkräfte eingestellt. Damit lag die Zahl der eingestellten Lehrkräfte im dritten Jahr in Folge über 1.000. Mit 7,8 Prozent Neueinstellungen stellte Hamburg 2013 mehr Lehrerinnen und Lehrer ein als jedes andere Bundesland.
– Ende 2013 beschäftigte Hamburg 18.522 Lehrerinnen und Lehrer, 17.216 im aktiven Dienst und 1.306 (7,1 Prozent) vorübergehend beurlaubt (die meisten in Elternzeit oder aus anderen familiären Gründen). Fast die Hälfte aller aktiven Lehrkräfte (46,9 Prozent) arbeitet in Teilzeit.
– Der Ausbau der Krippenbetreuung hat sich in den letzten Jahren mit großer Dynamik vollzogen. Während 2009 noch 45 Prozent aller Zweijährigen in der Kindertagesbetreuung waren, sind es im Oktober 2013 über 76 Prozent. Die Ausweitung des Rechtsanspruchs auf fünfstündige Betreuung mit Mittagessen für alle Kinder macht sich deutlich bemerkbar. Inzwischen gilt der Rechtsanspruch für alle Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr.
– Die Ende 2012 noch deutlichen regionalen Unterschiede in der Nutzung des Angebots frühkindlicher Bildung schwächen sich infolge der Ausweitung des allgemeinen Rechtsanspruchs auf fünfstündige Betreuung mit Mittagessen ab. Dass die fünfstündige Betreuung mit Mittagessen seit August 2014 für alle Krippen- und Elementarkinder kostenfrei ist, wird voraussichtlich zu einer weiteren Annäherung der Betreuungsquoten in den Stadtteilen führen.
– Kinder mit nicht deutscher Familiensprache sind in der Krippenbetreuung mit 15,1 Prozent (2012) immer noch unterrepräsentiert, ihr Anteil steigt jedoch langsam an. Der Anstieg vollzieht sich am deutlichsten im Bereich der kürzeren, bis zu fünfstündigen Betreuung.
– Im Vergleich mit anderen Bundesländern sind in Hamburg sowohl pädagogische Fachkräfte mit höheren Abschlüssen (Hochschulabschlüsse) als auch mit niedrigeren Abschlüssen (Berufsfachschulabschlüsse) überdurchschnittlich oft vertreten. Entsprechend ist der Anteil der an Fachschulen ausgebildeten Erzieherinnen und Erziehern mit 57 Prozent vergleichsweise gering (Bundesdurchschnitt 70,7 Prozent).
– Bei den Viereinhalbjährigen wurde im Schuljahr 2012/13 bei 13 Prozent aller Kinder ausgeprägter Sprachförderbedarf festgestellt.
– Die Schülerzahlen steigen seit dem Schuljahr 2010/11. Im Schuljahr 2013/14 besuchen 187.334 Schülerinnen und Schüler in Hamburg allgemeinbildende Schulen. Die Zahl der Grundschülerinnen und Grundschüler steigt auch aufgrund des zunehmenden Besuchs von Vorschulklassen.
– Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund besuchen deutlich seltener Gymnasien als Stadtteilschulen. Auch hinsichtlich ihrer sozialen Herkunft hat das Gymnasium eine ausgelesene Schülerschaft.
– Seit dem Schuljahr 2010/11 ist eine Zunahme inklusiver Beschulung zu verzeichnen. So besuchen im Schuljahr 2013/14 insgesamt 7.480 Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf allgemeine Schulen (58,2 Prozent), im Schuljahr 2009/10 waren es nur 1.378 (16,1 Prozent). An Gymnasien findet kaum Inklusion statt.
– Im Schuljahr 2010/11 gab es in Hamburg noch 171 Grund- und Stadtteilschulen ohne Ganztagsangebot. Aufgrund eines enormen Ausbauprozesses boten im Schuljahr 2013/14 lediglich noch acht staatliche Schulen keine Ganztagsbetreuung an. Im aktuellen Schuljahr sind es nur noch zwei Schulen; sie werden im kommenden Jahr zur Ganztagsbetreuung übergehen.
– 40 Prozent der Fünftklässler des Schuljahres 2013/14 haben eine Gymnasialempfehlung. 93 Prozent von ihnen besuchen ein Gymnasium, 7 Prozent eine Stadtteilschule. Knapp ein Viertel aller Kinder ohne Gymnasialempfehlung besucht ein Gymnasium. Das führt dazu, dass immerhin 27 Prozent aller Fünftklässler an Gymnasien keine Gymnasialempfehlung haben.
– Die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die in die Oberstufe eintreten, ist von 9.004 im Schuljahr 2009/10 auf 11.120 im Schuljahr 2013/14 gestiegen. Ein wachsender Anteil von ihnen sind Stadtteilschülerinnen und Stadtteilschüler. (2009/10 kamen 33 Prozent, 2013/14 36 Prozent).
– Die Schulformwechsel von der Stadtteilschule zum Gymnasium nehmen kontinuierlich ab, da inzwischen an fast allen Stadtteilschulen eine Oberstufe eingerichtet ist. Wechsel vom Gymnasium zur Stadtteilschule nehmen zu: Verließen im Schuljahr 2008/09 nach der Jahrgangsstufe 6 noch 4,6 Prozent aller Schülerinnen und Schüler das Gymnasium, stieg der Anteil im Schuljahr 2013/14 auf 10 Prozent, 17 Prozent von ihnen scheiterten trotz Gymnasialempfehlung. Ursachen sind die stärkere Anwahl des Gymnasiums und die strengere Leistungsselektion in Jahrgangsstufe 6. Die zunehmenden Wechsel auf die Stadtteilschule nach Jahrgangsstufe 10 deuten darauf hin, dass ein nicht geringer Anteil der Zehntklässler an Gymnasien (4,7 Prozent) sich in der dreijährigen Oberstufe der Stadtteilschule mehr Erfolg verspricht als in der zweijährigen Oberstufe des Gymnasiums.
– Das Alter der Abiturientinnen und Abiturienten an Gymnasien ist nach der Umstellung auf G8 von 19 Jahren und 8 Monaten auf 18 Jahre und 7 Monate und an Stadtteilschulen von 20 Jahren und 2 Monaten im Schuljahr 2008/09 auf 19 Jahre und 9 Monate im Schuljahr 2012/13 gesunken. Das Durchschnittalter aller Abiturientinnen und Abiturienten – die zu einem gestiegenen Anteil aus Stadtteilschulen stammen – liegt im Schuljahr 2012/13 bei genau 19 Jahren.
– Nach dem IQB-Ländervergleich 2011 erfüllen oder übertreffen in Deutsch Lesen 81,7 Prozent, in Deutsch Zuhören 88,5 Prozent und in Mathematik 79,5 Prozent aller Schülerinnen und Schüler die Mindestanforderungen am Ende der Grundschulzeit. Für die Schuljahre 2012/13 und 2013/14 weist die Erhebung KERMIT 5 geringfügig bessere Ergebnisse aus. Die KERMIT-Ergebnisse zeigen außerdem einen Zusammenhang zwischen der sozialen Belastung von Grundschulen und den durchschnittlichen Fachleistungen ihrer Schülerinnen und Schüler
– Ende des Schuljahres 2012/13 wurden 14.168 Schülerinnen und Schüler aus den allgemeinbildenden Schulen entlassen. 1.515 Schülerinnen und Schüler erlangten den ersten allgemeinbildenden Schulabschluss (Vorjahr: 2.546), 3.198 den mittleren (Vorjahr: 3.318), die Fachhochschulreife (Vorjahr: 400) und 8.195 die Allgemeine Hochschulreife (Vorjahr: 7.783). Die Zahl der Schülerinnen und Schüler ohne Schulabschluss sank auf 697 (Vorjahr: 993). Die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr sind zum größten Teil dadurch zu erklären, dass erstmals viele Schülerinnen und Schüler der Jahrgangstufe 9 an Stadtteilschulen in die Jahrgangstufe 10 übergehen durften. Entsprechend hat die Zahl der Schulentlassenen und insbesondere die der Schulentlassenen mit niedrigen Abschlüssen und ohne Abschluss stark abgenommen. Erst wenn die Zahlen für das Schuljahr 2013/14 vorliegen, wird sich zeigen, ob und wenn ja welchen Effekt die freiwillige Verlängerung der Schulzeit auf die Schulabschlüsse generell hat.
– Die Zahl der Abiturientinnen und Abiturienten steigt von Jahr zu Jahr an. Seit dem Schuljahr 2010/11 fällt der Zuwachs an Stadtteilschulen stärker aus als an Gymnasien.
– Schülerinnen und Schüler mit Migrationshinweis erreichen nach wie vor nicht so hohe Abschlüsse wie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler ohne Migrationshinweis. Allerdings ist auch bei Schülerinnen und Schülern mit Migrationshinweis die Allgemeine Hochschulreife inzwischen der mit Abstand häufigste Schulabschluss (42 Prozent). Bei gleichem sozialen Hintergrund von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Migrationshinweis sind die Unterschiede deutlich abgeschwächt: In Gebieten mit hohem Sozialstatus liegt die Abiturientenquote unter Schülerinnen und Schülern mit Migrationshinweis bei 69,6 Prozent.
– In den Stadtteilen variieren die erreichten Schulabschlüsse stark. Es gibt acht Stadtteile, in denen jeder zehnte Schulentlassene die Schule ohne Abschluss verlässt. In acht anderen Stadtteilen verlassen mehr als 80 Prozent die Schule mit der Allgemeinen Hochschulreife.
– Bei den zentralen Abiturprüfungen erreichen die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten über alle Fächer hinweg einen Notenvorsprung von rund 1,5 Notenpunkten. Im Fach Mathematik ist der Vorsprung besonders stark ausgeprägt. In beiden Schulformen gilt: Je höher die soziale Benachteiligung der Schülerinnen und Schüler, umso schlechter die Noten.
– Die Schülerzahlen an den berufsbildenden Schulen sind weiter rückläufig, weil es gelungen ist, die Zahl der Schülerinnen und Schüler ohne berufliche Ausbildung zu verringern und weil immer mehr Schülerinnen und Schüler die Oberstufen der Stadtteilschulen und Gymnasien besuchen.
– Die Reformmaßnahmen im Bereich der beruflichen Bildung, die darauf zielen, Warteschleifen im Übergangsbereich abzubauen, greifen: Waren im Schuljahr 2007/08 noch über 6.300 junge Erwachsene in den Übergangsbereich eingetreten, waren es im Schuljahr 2012/13 nicht einmal mehr 4.000. Der weitere Rückgang im Schuljahr 2013/14 (2.691 Schülerinnen und Schüler) ist auch durch den vermehrten Verbleib von Schülerinnen und Schülern an Stadtteilschulen zu erklären.
– Unter den Jugendlichen, die ohne berufliche Perspektive in den Übergangsbereich eintreten, sind Männer mit 63 Prozent überrepräsentiert. Auch Schülerinnen und Schüler mit nicht deutscher Staatsangehörigkeit sind mit einem Anteil von über einem Drittel überdurchschnittlich häufig vertreten.
– Immer mehr Schülerinnen und Schülern, die eine duale Ausbildung aufnehmen haben Abitur oder Fachhochschulreife. Im Schuljahr 2013/14 liegt ihr Anteil bei 38,1 Prozent. Dennoch gelingt es, auch Jugendliche mit niedrigen Abschlüssen in die duale Berufsausbildung zu bringen. Gut ein Viertel der Berufsanfänger verfügt höchstens über einen ersten allgemeinbildenden Schulabschluss.
– Die Zahl der Fachschülerinnen und Fachschüler steigt insbesondere in den pädagogischen und pflegerischen Berufen weiter an. Gegenüber dem Schuljahr 2008/09 wuchs die Zahl der angehenden Erzieherinnen und Erzieher im Schuljahr 2013/14 um über 52 Prozent.

Der Hamburger Bildungsbericht 2014 kann über den Buchhandel bezogen werden und steht unter folgender Adresse als Download zur Verfügung:
http://www.hamburg.de/bsb/hamburger-bildungsbericht/

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