Schluss mit dem Missbrauch von Werkverträgen!

Die SPD-Bundestagsfraktion fordert gesetzliche Regeln gegen den Missbrauch von Werkverträgen.

Stundenlöhne von unter Fünf Euro, menschenunwürdige Unterkünfte, Arbeit auf Abruf und kein Anspruch auf Urlaub. Was nach Lohnsklaverei aus vergangenen Zeiten klingt, ist heute in Deutschland wieder Realität. Auf deutschen Großschlachthöfen werden immer mehr Facharbeiter über Subunternehmen durch billige Werkvertragsbeschäftigte aus dem Ausland ersetzt. Nach Schätzungen von Ver.di werden auch im Einzelhandel mehrere hunderttausend Menschen auf Werkvertragsbasis beschäftigt. Auf viele Reinigungskräfte trifft dies ebenso zu. Nach Recherche der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) müssen sie sogar bis zu 56 Tage am Stück arbeiten.

Keine Einzelfälle
Man habe es nicht mit Einzelfällen zu tun, denen man durch effektive Kontrolle begegnen könne, sagt SPD-Fraktionsvize Hubertus Heil. „Wenn in manchen Betrieben über 90 Prozent der Beschäftigten über Werkverträge angestellt sind, dann geht es um systemati- schen Missbrauch.“ Die SPD-Fraktion hat deshalb in einem Antrag gesetzliche Regelungen gefordert, die Werkverträge deutlich von Leiharbeit abgrenzen sollen. Außerdem wollen die Sozialdemokraten die Mitbestimmung für Betriebsräte in Bezug auf Arbeit-
nehmer mit Werkverträgen ausweiten. Die Fraktionen von Union und FDP haben den SPD-Antrag abgelehnt. Hubertus Heil wirft ihnen fehlende Empathie für die Betroffenen vor: „Weil Wahlkampf ist und es nicht in die Welt von Frau von der Leyen passt, blenden Sie die Realität der Menschen aus.“

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