Schere öffnet sich weiter

Auch in Hamburg klafft die Schere immer weiter auseinander: Es gibt immer mehr Arme, die ärmer werden, aber auch viele Reiche, die immer reicher und reicher werden. Darauf weist DGB-Nord-Chef Peter Deutschland hin.

Die Aufgeregtheit über die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Armutssituation darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch der Trend zu wachsendem Reichtum in Deutschland anhalte, so Peter Deutschland, Vorsitzender des DGB Nord. Während die Bundesstatistiker von einer Armutsquote von 13 Prozent ausgingen, rechne das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut des DGB (WSI) sogar mit bis zu 20 Prozent.

Die Belastung der höheren Einkommen sei in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich zurückgegangen, während die Einkommen im unteren Lohnbereich gesunken seien. Millionäre zahlten in diesem Land inzwischen 100.000 Euro weniger an Steuern als noch 1998; den Konzernen seien seit 2001 mindestens 60 Milliarden Euro an Steuern geschenkt worden. Die massive Umverteilung zu Lasten der abhängig Beschäftigten trage dazu bei, dass die Binnenkonjunktur noch nicht in Schwung kam.

Armut sei auch im Norden zu einem Massenphänomen geworden. Gemessen daran erinnerten Äußerungen von Politikern an Texte aus einer Soap Oper, die mit der Realität nichts zu tun hätten. Die Frage der Verteilungsgerechtigkeit, so der DGB-Chef, stelle sich drastischer als je zuvor. Daran dürfe sich die Bundesregierung nicht vorbeimogeln.

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