„Nicht weniger, sondern mehr!“ So lautet der Schlachtruf des Sozialsenators: Die Ausgaben für Hamburger Kinder- und Jugendhilfe steigen überproportional, sagt Detlef Scheele (SPD).
Anlässlich der heutigen Anhörung der Hamburgischen Bürgerschaft zur Zukunft der offenen Kinder- und Jugendarbeit erklärte Senator Detlef Scheele: „Eine größtmögliche Chancengleichheit für alle Hamburger Kinder ist das Ziel meiner Politik. Alle Kinder und Jugendlichen sollen eine gute und gerechte Perspektive haben, unabhängig von ihrer Herkunft. Dafür nehmen wir viel Geld in die Hand – für den Ausbau der Kindertagesbetreuung, für den Ausbau der Ganztagsschulen, aber auch für die sonstige soziale Infrastruktur vor Ort.“
Insgesamt steigen die Ausgaben für Kinder- und Jugendhilfe von 2011 bis 2013 um rund 100 Millionen Euro.
Bis zum Ende der Legislaturperiode werden nahezu alle Grund- und Stadtteilschulen Ganztagsschulen sein. Allein für die Ausstattung der Grundschulen mit Ganztagsangeboten investiert der Senat 115 Mio. Euro, 30 Mio. € mehr als vom Vorgängersenat geplant. Zusätzlich wird das Angebot an Kindertagesbetreuung in Krippe und Kita quantitativ und qualitativ ausgeweitet. Das sichert nicht nur Bildungschancen für die Kleinsten, sondern ermöglichen den Eltern auch Beruf und Familie zu vereinbaren.
Diese Veränderungen werden Auswirkungen auf das bisherige Angebot haben. Am Nachmittag werden die Kinder und Jugendlichen in der Regel in der Schule sein und dort das breite Angebot aus Lernförderung und Freizeitangeboten nutzen. Das Angebot der offenen Kinder und Jugendarbeit wird sich hierauf einstellen müssen. Die Einrichtungen sind nun aufgefordert, mit den Schulen in der Nachbarschaft zusammenzuarbeiten. Dazu laden die Schulen zu „Runden Tischen“ ein.
Senator Scheele: „Die Einführung der ganztägigen Betreuung an Grund- und Stadtteilschulen fordert Veränderungsbereitschaft – bei allen Beteiligten. Und die Angebote zur Veränderung liegen auf dem Tisch: Zum einen das Angebot der Schulen zur Kooperation, zum anderen die Möglichkeit für die Träger, auf das zusätzliche Budget für sozialräumliche Angebote zuzugreifen. Hier stellen wir zusätzliche Mittel in Höhe von 12,1 Millionen Euro zur Verfügung.“
Die Jugendhilfeplanung findet derzeit in den Bezirken statt. Sie ist ein wichtiger Schritt bei der Umsteuerung. Die BASFI wird diesen Prozess konstruktiv begleiten.
Senator Scheele: „Wir wollen, dass die offene Kinder- und Jugendarbeit auch weiterhin, neben den Ganztagsschulen, eine wichtige Rolle spielt und dass es – gerade für Jugendliche – die nötigen Freiräume gibt. Zur Klarstellung: Die Mittel der offenen Kinder- und Jugendarbeit werden einmalig strukturell um 10% abgesenkt. 90% der Einrichtungen werden nicht betroffen sein.“
Senator Scheele kündigte darüber hinaus an, dass bei der Jugendverbandsarbeit keine Mittel gekürzt werden: „Sie ist ein wichtiger Prioritätsbereich, weil sie Jugendliche bildet, präget und eine wunderbare Vorbereitung auf eine aktive und lebendige Zivilgesellschaft ist.“