Das Projekt S 4, der Bau einer S-Bahn auf eigenen Gleisen von Hasselbrook bis Ahrensburg, Bargteheide oder weiter bis nach Bad Oldesloe beschäftigt die Verkehrspolitik seit Jahren. Heute ist die Bahnstrecke wichtiger denn je – aber plötzlich mauert der Bund. Deshalb lädt Hamburgs SPD bei einem S4-Gipfeltreffen alle Beteiligten an einen Tisch.
Stand anfangs der Wunsch nach einem attraktiven Nahverkehrsangebot für den Osten Hamburgs und Stormarn im Vordergrund, kommen nun wichtige Argumente hinzu: die absehbaren Kapazitätsengpässe im Hamburger Hauptbahnhof und die Zunahme des Schienengüterverkehrs, nicht zuletzt im Zuge der festen Fehmarnbelt-Querung.
Nach Machbarkeitsstudie und Betriebssimulation muss nun eine Vorentwurfsplanung auf den Weg gebracht werden. Doch in diese Situation platzt der Bund mit der Nachricht, dass er den Bau eines dritten Gleises zwischen Wandsbek und Ahrensburg nicht mehr für erforderlich hält. Dabei wurde dieses Vorhaben des Bundesverkehrswegeplans immer auch als möglicher Finanzierungsanteil des Bundes für das Projekt S 4 angesehen. Der Bund beruft sich dabei auf eine Passage im Gutachten zum Eisenbahnknoten Hamburg, das an anderer Stelle jedoch zu außerordentlich positiven Bewertungen des Projekts S 4 kommt und auch dem Bund eine anteilige Finanzierungsverantwortung zuweist.
Die SPD-Bürgerschaftsfraktion richtet deshalb am kommenden Montag, 27. September 2010, im Hamburger Rathaus einen so genannten „S 4-Gipfel“ aus.
Teilnehmen werden unter anderem die SPD-Bundestagsabgeordneten Aydan Özoguz (Wandsbek) und Franz Thönnes (Stormarn), die schleswig-holsteinischen SPD-Landtagsabgeordneten Martin Habersaat, Bernd Schröder und Olaf Schulze, die SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter und Martina Koeppen, Bürgermeister Michael Sarach (Ahrensburg), Sigrid Kuhlwein (Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Kreistags Stormarn), Lars Pochnicht (Vorsitzender des Verkehrsausschusses der Bezirksversammlung Wandsbek) und Ulrich Pluschkell (verkehrspolitischer Sprecher der Lübecker SPD-Bürgerschaftsfraktion). Darüber hinaus wird der Geschäftsführer der S-Bahn Hamburg GmbH, Kay Uwe Arnecke, die Teilnehmer über den aktuellen Stand der Planungen informieren.