Beamte haben die Wohnung des früheren Chef der HSH Nordbank, Dirk Jens Nonnenmacher, in Rotherbaum durchsucht – ermittelt wird wegen des Tatvorwurfs der „falschen Verdächtigung durch Unterlassen und Untreue“.
Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Kiel dem Magazin „Panorama 3“ des NDR Fernsehens. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den ehemaligen Chef der HSH Nordbank wegen des Tatvorwurfs der „falschen Verdächtigung durch Unterlassen und Untreue“. Die Razzia im Hamburger Stadtteil Rotherbaum am Mittwoch steht offenbar im Zusammenhang mit diesem Verfahren. Nonnenmacher wird vorgeworfen, ein ehemaliges Vorstandsmitglied zu Unrecht verdächtigt zu haben.
Die Bank hatte den HSH Nordbank-Vorstand Frank Roth im April 2009 entlassen, weil er angeblich vertrauliche Unterlagen an Journalisten weitergegeben hatte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gehen die Ermittlungen weiter.
Nonnemacher war als HSH-Vorstandsvorsitzender unter Druck geraten, nachdem diverse Vorfälle wie Bespitzelungsvorwürfe, eigenmächtige Auftragsvergaben und der Verdacht der Untreue bekannt wurden. Die Haupteigentümer Hamburg und Schleswig-Holstein empfahlen daraufhin dem Aufsichtsrat, Nonnenmacher wegen Vertrauensverlust von seinem Vorstandsposten abzuberufen. Zuletzt gab es erneut Debatten um den Auflösungsvertrag mit vier Millionen Euro Abfindung an den früheren HSH-Boss.