Reiterstaffel: Nur auf der Straße traben?

Kein Scherz: Hamburg hat zwar eine vom heutigen Bürgermeister Ahlhaus aufgestellte teure Reiterstaffel – aber diese darf Hamburgs Grünanlagen und Parks nur in wenigen Ausnahmefällen betreten. Darauf weist die Bürgerschaftsabgeordnete Anne Krischol (SPD) hin.

Grundsätzlich gilt: Was „Normalmenschen“ nicht dürfen, das dürfen auch Polizisten nicht. Außer, sie nehmen in Erfüllung hoheitlicher Aufgaben Sonderrechte in Anspruch – zum Beispiel zur Gefahrenabwehr oder bei der Verfolgung flüchtiger Straftäter. Die Möglichkeiten dafür sind aber stark eingeschränkt; die Blaulichfahrt von der Pommes-Bude zum „Stütz“ zum Beispiel mag zwar sinnvoll sein, damit die Kartoffeln nicht kalt werden, aber sie ist streng verboten.

Was für die motorisierten Polizisten gilt, muss auch für die berittenen gelten, stellt Krischok fest. Hier ihr Text:

„Es klingt nicht nur wie ein Schildbürgerstreich – es ist auch einer: Hamburg hat eine Reiterstaffel mit Polizeipferde, aber diese dürfen nur auf asphaltierten Straßen patrouillieren: Parks, Grünanlagen und nicht asphaltierte Wege sind nicht erlaubt. Während die eingesparte Fahrradstaffel der Polizei durch die Parks und Grünanlagen radeln durfte, dürfen diese die Polizeipferde wegen der fehlenden Sondernutzung nicht nutzen.

Eine Provinzposse? Leider Nein! Da das Reitwegenetz in Hamburg nicht ausgebaut ist, sind die Einsatzmöglichkeiten der Polizeipferde gering. In Altona gibt es zwar im Klövensteen längere Reiterrouten: Doch dort ist deren Einsatz nicht vorgesehen und auch nicht sinnvoll. Aber Planten un Blomen sind für die Polizeireiter tabu, auch rund um die Alster dürfen sie nicht auf den Wanderwegen traben. Anne Krischok (SPD) übersetzt dies für den Westen: Grünanlagen wie der Altonaer Volkspark, Baurs Park, der Botanische Garten, Donnerspark, Hirschpark und Jenischpark sowie die Wege entlang der Elbe dürfen von der Reiterstaffel nicht benutzt werden.

Das Grünanlagenverbot für die Polizeireiter war bislang ein gut gehütetes Geheimnis und nur wenigen bekannt: „Es ist vollkommen absurd: Schwarz-Grün führt eine Reiterstaffel ein, welche nun nicht eingesetzt werden kann. Das zeigt mir einmal mehr, dass die Reiterstaffel abgeschafft werden muss“, meint die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete für den Hamburger Westen. „Das Geld können wir für bürgernahe Beamte und deren Präsenz auf den Straßen besser ausgeben.“

1 Gedanke zu „Reiterstaffel: Nur auf der Straße traben?“

  1. Hallo zusammen.

    Bin gerade im Urlaub in Marokko und bin per Google Blog Suche auf Euren Blog gestoßen. Ich muss schon neidlos zugeben, dass Ihr Euch echt Mühe gegeben habt und Eure Themen zudem auch noch interessant sind, denn kindische Blogs mit unschönen Designs gibt es ja genug.

    Werde mit Sicherheit wieder vorbei schauen, wenn ich zurück in Deutschland bin.

    Grüße

    Markus

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