Greenpeace bietet den aktualisierten Einkaufsratgeber „Essen ohne Gentechnik“ an. Er zeigt, welche Lebensmittelhersteller und Handelsketten derzeit Gentechnik vermeiden.
Nun macht auch die größte deutsche Handelskette erste Schritte: Edeka-Nord hat in Pinneberg seine neue Eigenmarke „Unsere Heimat“ mit Milchprodukten vorgestellt, die das Siegel „ohne Gentechnik“ tragen.
Für diese verarbeitet Edeka-Nord nur Milch von Kühen, die kein Futter aus Gen-Pflanzen erhalten. Damit ist „Unsere Heimat“ nach der Eigenmarke von Tegut die zweite regionale Handelsmarke, die eine gentechnikfreie Fütterung garantiert.
„Verbraucher lehnen Gentechnik auf dem Acker und im Essen ab. Es ist gut, dass nun auch die größte Handelskette diesen Wunsch der Verbraucher erfüllt. Danach sollten sich alle Hersteller richten“, sagt Barbara Kamradt, Gentechnik-Expertin von Greenpeace.
Milchkühe fressen neben Gras und Heu auch Kraftfutter, das oft Sojaschrot enthält. Doch weltweit sind etwa 70 Prozent der Soja gentechnisch manipuliert. Der größte Teil der weltweit hergestellten Gen-Pflanzen landet im Futtertrog und damit indirekt und vom Verbraucher unbemerkt in Lebensmitteln. „Wer den weltweiten Anbau von Gen-Pflanzen bremsen will, sollte Produkte kaufen, die gentechnikfrei produziert wurden.“
Es gibt genug gentechnikfreie Futtermittel
Eier, Milch und Fleisch von Tieren, die gentechnisch veränderte Pflanzen gefressen haben, müssen im Gegensatz zu direkten Inhaltsstoffe nicht gekennzeichnet werden. Hier hilft der Greenpeace-Einkaufsratgeber. Er zeigt, welche Unternehmen bereits Gen-Pflanzen vermeiden und welche dies planen. Aber er nennt auch jene, die keine Gentechnikfreiheit garantieren wollen, wie beispielsweise „Du darfst“ von Unilever.
„Unser Ratgeber ist mit einer Auflage von inzwischen 3,2 Millionen Exemplaren ein grosser Erfolg, der auch die Unternehmen nicht kalt lässt“, sagt Kamradt. Immer mehr Milchprodukte werden durch die Aufklärungsarbeit von Greenpeace ohne Gen-Pflanzen in der Fütterung hergestellt. Der größte Teil der Geflügelindustrie setzt auf gentechnikfreie
Futterpflanzen. Aber viele Unternehmen weigern sich weiterhin, den Kunden gentechnikfreie Lebensmittel anzubieten. Weihenstephan von Müllermilch, Bärenmarke und Danone wollen keine gentechnikfreie Fütterung zusichern.
Viele Lebensmittelhersteller behaupten, die Umstellung auf gentechnikfreies Futter sei nicht möglich. Doch es gibt ausreichend Ware. Zudem können Hersteller mit ihrer Nachfrage auf dem Futtermittelmarkt dafür sorgen, dass das Angebot noch größer wird.
Die Freisetzung genmanipulierter Pflanzen auf Feldern gefährdet vor allem die Umwelt und die langfristige Sicherung der Ernährung. Die Genmanipulation von Pflanzen ist eine Risikotechnologie. Durch den Eingriff in die Pflanze können unerwünschte Stoffe mit riskanten Nebenwirkungen entstehen. Zudem wird Gen-Soja stärker gespritzt als herkömmliche Soja.
Die giftigen Pestizide können das Trinkwasser verunreinigen und bedrohen die Pflanzenvielfalt.
Der Ratgeber „Essen ohne Gentechnik“ ist kostenlos erhältlich unter http://www.greenpeace.de/stoppt-gentechnik und Tel. 040-30618-120.