Rambo-Methoden auf den Baustellen

Die IG BAU ist besorgt über die Methoden, die das Baugewerbe im laufenden Streik in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen anwendet. So würden zunehmend Sicherheitsfirmen eingesetzt, die den Zugang zu den Baustellen versperrten.

„Das sind dann selber oft Leute, die zu Hungerlöhnen arbeiten und nun die, die genau dagegen kämpfen, daran hindern, ihr Streikrecht auszuüben“, sagte der Regionalleiter der IG BAU, André Grundmann, heute in Hamburg. In einem Fall sei es sogar vorgekommen, dass ein Bauunternehmer seine Beschäftigten in einen Container eingeschlossen und selbst betoniert habe. Offenbar lägen die Nerven bei einigen Arbeitgebern blank.

Grundmann wies auch darauf hin, dass es sich offenbar noch nicht bis zum letzten Polizeiposten herumgesprochen habe, dass das Streikrecht ein Grundrecht ist und Bauarbeiter nicht davon abgehalten werden dürfen, dieses in Anspruch zu nehmen.

An manchen Orten sei es leider vorgekommen, dass Streikenden mit dem Hinweis auf das Hausrecht von den Arbeitgebern der Zutritt zu Baustellen verwehrt wurde. Mitunter hätten Arbeitgeber in mangelnder Kenntnis der Gesetzeslage versucht, die Polizei dabei für ihre Zwecke einzuspannen. In einzelnen Fällen sei ihnen das auch gelungen, weil die Beamten ebenfalls nicht über die besondere Rechtslage auf dem Bau informiert gewesen seien.

Auf Sylt, wo die IG BAU kein eigenes Büro unterhält, hatte die Gewerkschaft Pech und Glück auf einmal. Das Streikzelt auf dem Marktplatz von Westerland brach in der Nacht zum Mittwoch unter der Gewalt des Sturmes zusammen und musste von der Feuerwehr geborgen werden. Die Gemeinde Westerland reagierte sofort: Bürgermeisterin Petra Reiber stellte der IG BAU bis auf weiteres den Rathaussaal als Streiklokal zur Verfügung.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.