Bildungssenator Ties Rabe hat klargestellt, dass die Schulbehörde sehr genau auf eine gleichmäßige Verteilung zusätzlicher Flüchtlingsklassen über das gesamte Stadtgebiet und über alle Schulformen achtet.
Rabe: „Rund ein Viertel aller Grundschulen, die Hälfte aller Stadteilschulen und ein Drittel aller Gymnasien haben bereits spezielle Vorbereitungsklassen für Kinder und Jugendliche mit Fluchthintergrund. Daran wird deutlich: Alle Schulen und Schulformen machen mit. Ich bin mir sehr sicher, dass gerade die hohe Beteiligung der Gymnasien an dieser verantwortungsvollen Aufgabe bundesweit einzigartig ist. Ich kenne kein Bundesland, in dem in einem Drittel aller Gymnasien in größerem Umfang Flüchtlinge unterrichtet werden.“
Gleichzeitig macht Rabe deutlich, dass die Schulbehörde mit Engagement weiter an einer gleichmäßigen Verteilung von Flüchtlingskindern und –jugendlichen über alle Schulen der Stadt arbeitet. So wurden – trotz Kritik vor Ort – die an der Schule Grellkamp gebündelten zahlreichen Flüchtlingsklassen auf alle Schulen der Umgebung verteilt, um die Integration und Durchmischung zu fördern. Die Schulbehörde setzt in diesem Zusammenhang sogar bereits Schulbusse ein, um Kinder mit Fluchthintergrund auf viele Schulen auch in weiterer Entfernung von ihren Unterkünften gleichmäßig zu verteilen. Rabe: „Hamburgs Schulen können Integration. Ich freue mich darüber, dass es an allen Hamburger Schulen eine sehr große Bereitschaft gibt, zusätzliche Schülerinnen und Schüler aufzunehmen, zusätzliche Klassen einzurichten und die zu uns geflohenen Kinder und Jugendlichen mit gutem Unterricht und guter Bildung schnell in unsere Gesellschaft zu integrieren.“
Rabe weiter: „Wir werden auch bei der Einrichtung weiterer Klassen genau darauf achten, zusätzliche Schulen einzubeziehen und die Konzentration der Flüchtlingsklassen an wenigen Schulen zu vermeiden. Allerdings kann die Schulbehörde nicht zaubern. Wir können zusätzliche Klassen nur an solchen Schulen einrichten, wo es auch leerstehende Klassenräume gibt. Und aufgrund des Elternwahlrechtes gibt es an den „beliebten“ Schulen in den besseren Lagen deutlich weniger oder gar keinen leeren Klassenräume. Das gilt besonders für die Gymnasien. Wer die jetzige Verteilung als ungerecht kritisiert, der muss auch ehrlich sagen, dass eine noch gleichmäßigere Verteilung nur zu erreichen ist, wenn bestehende Hamburger Schulklassen aus ihren Schulen ausquartiert werden und das Hamburger Elternwahlrecht eingeschränkt oder sogar abgeschafft wird. Ich sage klipp und klar: Solch ein Unsinn ist mit mir nicht zu machen.“
Der Schulsenator weist zudem darauf hin, dass Flüchtlingskinder und –jugendliche nicht willkürlich auf Schulen verteilt werden können. Rabe: „Auch Flüchtlingskinder haben das Recht auf einen altersangemessenen Schulweg. Wir müssen bei unserer Schulplanung berücksichtigen, dass gerade Kinder- und Jugendliche mit Fluchthintergrund nicht kilometerweit zur Fuß, mit Bus und Bahn durch die Stadt zur Schule geschickt werden können. Wenn es in Harburg Flüchtlingsunterkünfte gibt, kann der Schulunterricht für die dort wohnenden Kinder und Jugendlichen nicht in Nienstedten oder Othmarschen stattfindet.“