Querspange: Zukunft Wilhelmsburg macht mit

Die bisherigen Pläne für die Hafenquerspange sind nach Informationen des Vereins Zukunft Elbinsel Wilhelmsburg e.V. gescheitert – es gibt kein Geld vom Bund. Unbestritten ist, dass Hamburg eine West-Ost-Güterverbindung braucht, wenn der gesamte Schwerlastverkehr nicht weiter durch die Innenstadt fließen soll. Die Elbinsulaner machen Vorschläge.

Hier die Erklärung von Zukunft Elbinsel Wilhelmsburg e.V.:

Zukunft Elbinsel Wilhelmburg e.V. begrüßt das Scheitern der bisherigen Hafenquerspangen-Pläne. Es öffnet den Raum für die Entwicklung von Lösungen, die der Elbinsel und dem Hafen in gleicher Weise nutzen.

Auf der Basis einer sorgfältigen Diagnose der Verkehrssituation, der Lärm-, Staub- und Abgasbelastung für den Stadtteil sowie der Erfordernisse des Hafen-Hinterlandverkehrs müssen kurzfristige Maßnahmen erfolgen, wie beispielsweise

– Aufhebung der behindernden Zollgrenzen

– Verkehrslenkung des Schwerlastverkehrs aus den Wohnstraßen heraus

– Sofortiges Verbot des LKW-Nachtverkehrs durch Wohnstraßen

– Verkehrslenkungssysteme (Vorschlag des Industrieverbandes)

Kooperativ und konstruktiv soll unter Beteiligung der Wilhelmsburger und Veddeler ein Konzept entwickelt werden, das vorwärts gerichtete Ideen wie die Umgestaltung oder Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße berücksichtigt.

Dabei haben die Diskussionen der vergangenen Jahrzehnte gezeigt, dass eine neue AUTOBAHN quer durch die Insel und durch Hamburg keine Lösung darstellt, sondern zusätzliche Probleme mit sich bringt, wie Senator Gedaschko erkannt hat: „Es war völlig falsch zu sagen: Es muss jede Autobahn quer durch Hamburg gehen. Damit hat man künstlich einen Staubsaugereffekt für den gesamten Verkehr geschaffen.“ (Welt, 7.7.2007)

Für den Ost-West-Verkehr gibt es im Norden die A7 und die neue A 20 ab Kaltenkirchen, im Süden die Verknüpfung von A1 und A7 im Maschener Kreuz. Geplant ist zudem eine neue Elbquerung der A20 bei Glückstadt. Eine Autobahn quer durch die Insel konkurriert mit diesen von der EU in das Transeuropäische Netz aufgenommenen und vom Bund finanzierten
Strecken. Der Bund wird deshalb ein neues milliardenschweres Autobahnprojekt durch Hamburg auch in Zukunft nicht bezahlen. Eine Finanzierung eines Projektes über eine Sondermaut für LKW und PKW wie beim Lübecker Herrentunnel aber hat sich als Sackgasse erwiesen, deren Wiederholung keine Partei mehr will.

Eine Autobahn, die vorrangig dem durchfahrenden Fernverkehr dient, lockt den gerade auf die S-Bahn verlagerten Pendlerverkehr von Stade zurück auf die Straße und zieht den Ost-West-Fernverkehr mitten durch Hamburg. Sie behindert damit zugleich den Hafen- und Hinterlandverkehr, wenn sich die LKW vor den Einfahrten der Autobahn stauen (wie jetzt an der A7).

Deshalb muss es Lösungen ohne eine neue Autobahn geben.

Auch solche Projekte, wie beispielsweise ein Tunnel statt der bisherigen Kattwykbrücke, können vom Bund zugunsten von Stadtentwicklung und Hafen-Hinterlandverkehr mit finanziert werden. Sie sind schnell und schrittweise umzusetzen und geben der Wirtschafts- und Stadtentwicklung Hamburgs und der Elbinseln eine Chance.

Deshalb ist der Verein Zukunft Elbinsel Wilhelmsburg bereit, an der Entwicklung von Lösungen konstruktiv mitzuarbeiten.

Im Auftrag: Michael Rothschuh
Mehr in www.hafen-quer-spange.de

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