Der Rausschmiss der streikenden Kaiser’s-Kassiererin Barbara E. (Emmely) „auf Verdacht“ und die arbeitsgerichtlichen Urteile, die diesen Rausschmiss bestätigten, werden von vielen als ungerecht empfunden. Das Hamburger Sozialbündnis wird deshalb morgen ab 17 Uhr eine Solidaritätsaktion durchführen.
In einer Erklärung von Emmelys Unterstützern heißt es:
Unter dem Motto „Pfand der Solidarität“ werden wir vor der „Plus“-Filiale in der Neuen Großen Bergstraße 146 in Altona Pfandflaschen einsammeln, um Emmely mit einer symbolischen Spende in ihren Prozesskosten zu unterstützen. Am Sonnabend, den 18.4. wird es eine Solidaritätskundgebung vor einer Kaiser´s-Filiale in Berlin geben, weitere Protestaktionen sind geplant.
„Die Kündigung von Emmely reiht sich ein in eine Reihe von Lohnkürzungen, Schikanen und Einschüchterungen von Beschäftigten im Einzelhandel. Die Arbeitsbedingungen verschlechtern sich weiter – und wer sich wie Emmely wehrt, wird entlassen. Das wollen wir nicht hinnehmen“, erklärt Florian Menke für das Hamburger Sozialbündnis.
Die Bestätigung der „Verdachtskündigung“ von Emmely durch das Berliner Landesarbeitsgericht wurde von ehemaligen DDR-Bürgerrechtlern als „Klassenjustiz“ bezeichnet. „Mit Blick auf die Behandlung von korrupten Top-Managern durch deutsche
Gerichte handelt es sich durchaus um einen zutreffenden Begriff“, so Florian Menke. „Gerade in Zeiten der Krise werden die Angriffe der Unternehmen auf die Beschäftigten zunehmen. Wir im Hamburger Sozialbündnis sagen: Zeit, sich gemeinsam zu wehren!“