In einem großen Festakt wurde zum zehnten Mal den „Marion Dönhoff Preis für internationale Verständigung und Versöhnung“ verliehen. Rund 700 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Medien kamen zur Preisverleihung ins Hamburger Schauspielhaus.
Wolf Biermann überreichte den diesjährigen Hauptpreis, den DIE ZEIT, die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und die Marion Dönhoff Stiftung vergeben, an den tschechischen Außenminister und Vizepremier Karl Schwarzenberg. Iris Berben übergab den mit 20.000 Euro dotierten Förderpreis an Gunter Demnig für sein Projekt „Stolpersteine“.
Wolf Biermann würdigte den tschechischen Außenminister und Vizepremier Karl Schwarzenbergfür seinen unermüdlichen Einsatz für Bürger- und Menschenrechte und sein Eintreten für ein starkes Europa. Er sei ein „konservativer und liberaler Demokrat“ und weder ein „Machtmensch noch Schwärmer“, abgeklärt und gleichzeitig aufgeklärt. Karl Schwarzenberg betonte die Bedeutung eines vereinten Europas: Es seien in den letzten Jahrzehnten „ungeheuerliche Fortschritte“ erreicht worden. Nicht der Euro sei das Hauptproblem, sondern der fehlende Mut, diesen Weg fröhlich und mit Optimismus weiterzugehen.
Iris Berben erinnerte in ihrer Laudatio an die Schrecken des Nationalsozialismus. Gunter Demnigs Stolpersteine seien nicht nur das „größte dezentrale Denkmal der Welt“, sondern auch „Warnzeichen, wachsam zu bleiben, damit rechtes Gedankengut nie mehr einen solchen Nährboden“ erhalte: „Mitten im Alltag, auf dem Weg zur Arbeit, ins Restaurant oder zu einem Freund, werden wir mit unserer Geschichte konfrontiert – durch einen kleinen Hinweis unter unseren Füßen – und daran erinnert, dass so etwas nie mehr passieren darf.“
Die Wochenzeitung DIE ZEIT, die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und die Marion Dönhoff Stiftung vergaben den Preis in diesem Jahr zum zehnten Mal.