Bald soll es am P+R-Platz Meiendorfer Weg nur noch Platz für 80 statt bisher 210 Autos geben. Der Senat will die Fläche bebauen, stellt neue P+R-Plätze für nach der Bauzeit in Aussicht. Inzwischen sollen die Pendler ihre Autos wahrscheinlich mit ins Büro nehmen…
Die Zukunft des P+R-Standortes Meiendorfer Weg war Gegenstand einer Debatte in der letzten Sitzung der Bezirksversammlung. Anlass hierfür war die Absicht des Senats, im Rahmen seiner so genannten Wohnungsbauoffensive im nächsten Jahr einen Großteil des P+R-Platzes zugunsten von Wohnungsbau aufzugeben. Der Bau eines P+R-Hauses auf der verbleibenden Fläche soll jedoch erst einmal nicht erfolgen. Statt derzeit rund 210 Stellplätze werden deshalb bald nur noch 80 zur Verfügung stehen.
„Wir befürchten, dass dieses Angebot dann nicht mehr ausreicht“, sagte Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der Wandsbeker SPD-Fraktion.
Der Bebauungsplan Volksdorf 37 sieht auf dem heutigen P+R-Platz Meiendorfer Weg den Bau eines P+R-Hauses und auf der dann freiwerdenden Fläche den Bau von Wohnungen vor. Die SPD-Fraktion hat diesen Bebauungsplan stets unterstützt. „Es ist sinnvoll, im unmittelbaren Umfeld von Schnellbahnhaltestellen die Bebauung zu verdichten und Wohnungen zu bauen“,
sagte Buschhüter in der Bezirksversammlung. „Doch wenn der Senat erst die Wohnungen realisieren will und den Bau des P+R-Hauses auf unbestimmte Zeit verschiebt, dann wird der zweite vor dem ersten Schritt getan“, so Buschhüter.
Wo bleiben die 130 Autos, die am Meiendorfer Weg dann keinen Stellplatz mehr finden werden? Immerhin wurde dort im letzten Jahr eine Auslastung von 108 Prozent festgestellt. Die Stadtentwicklungsbehörde geht davon aus, dass das P+R-Haus Volksdorf, das im nächsten Jahr eröffnet, einen Ausgleich bieten wird. Doch die SPD-Fraktion bezweifelt, ob die P+R-Kunden, die zukünftig am Meiendorfer Weg keinen Stellplatz finden, tatsächlich das P+R-Haus Volksdorf als Ersatz annehmen werden. Sie fordert in einem Antrag deshalb eine
Untersuchung, aus welchen Einzugsbereichen die heutigen P+R-Kunden am Meiendorfer Weg kommen.
„Nur dann lässt sich beurteilen, ob der Standort Volksdorf wirklich für alle eine Alternative ist“, so Buschhüter.
Außerdem solle geklärt werden, so Buschhüter, wie groß ein noch zu bauendes P+R-Haus am Meiendorfer Weg werden muss. Der Bebauungsplan sieht ein P+R-Haus mit 400 Stellplätzen vor. Damals sollte aber im Gegenzug der P+R-Standort Volksdorf gänzlich aufgegeben werden. Nun werden dort 350 Stellplätze gebaut. „Angesichts der veränderten Rahmenbedingungen brauchen wir für den Standort Meiendorfer Weg eine neue Potenzialanalyse. Müssen die 400 Stellplätze tatsächlich noch sein oder kann man das P+R-Haus auch eine Nummer kleiner und damit günstiger haben?“, so Buschhüter.
„Sollten die von uns geforderten Untersuchungen ergeben, dass 80 Stellplätze am Meiendorfer Weg nicht ausreichen werden, dann kann es für uns darauf nur eine Antwort geben: Eine Vernichtung von P+R-Stellplätzen darf es nicht geben, stattdessen muss das P+R-Haus zeitgleich mit dem Wohnungsbau realisiert werden“, sagte Buschhüter.
Und zwei weitere Gründe sprechen für die Sozialdemokraten dafür: Nur mit einem P+R-Haus lässt sich der seit langem geforderte barrierefreie Umbau des U-Bahnhofs Meiendorfer Weg am
sinnvollsten und günstigsten realisieren. Und: „Glaubt jemand ernsthaft, dass es einfacher wird, das P+R-Haus erst in ein paar Jahren zu bauen, wenn gleich nebenan Menschen ein neues Zuhause gefunden haben?“, fragt Buschhüter.