Pisa: Alle Berichte sind falsch!

Noch ehe die PISA-Studie 2006 veröffentlicht ist, wissen unsere Kultusminister, dass sich ihre Maßnahmen und unser Schulsystem bewährt haben. Wer da micht mitjubeln mag, soll bitte gehen. Schönheitsfehler: Alle bisher veröffentlichten Vergleiche sind – falsch.

Wurden die schlechten PISA-Ergebnisse früher immer schöngeredet oder die Kompetenz der OECD-Untersuchungen angezweifelt, soll nun alles anders sein. Andreas Schleicher, PISA Koordinator der OECD, wird gar zum Rücktritt aufgefordert, weil er eine Vorabveröffentlichung kommentiert hat – und zwar mit Fragezeichen über die Vergleichbarkeit der Ergebnisse im
naturwissenschaftlichen Bereich. Im Kern geht es aber um das Loswerden eines
„Nestbeschmutzers“.

Alle Medien posaunen die Nachricht ungeprüft hinaus, dass Deutschland von Rang 18 auf Rang 13 in den Naturwissenschaften aufgestiegen sei – ein Zeichen, dass große Fortschritte in kurzen Zeiträumen doch möglich seien, was von den gleichen Verantwortlichen für Deutschlands Bildungswesen sonst stets bestritten wurde.

Aber schon ein flüchtiger Blick in die PISA-Ergebnisse von 2003 hätte genügt, um
festzustellen, dass Deutschland damals nicht auf Rang 18, sondern auf Rang 15 war. Rang 18 galt für Lesekompetenz, und die war dieses Mal gar nicht das Thema der Untersuchung.

Mit Spannung warten wir nun auf die offizielle PISA – Veröffentlichung in der nächsten
Woche!

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.