ver.di kritisiert den geplanten Stellenabbau der Asklepios Kliniken Hamburg. Trotz eines Reingewinns über 60 Millionen der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH plant der Konzern einen massiven Stellenabbau in Hamburg. ver.di warnt vor den Auswirkungen.
Der Konzern plant ca. 100 Stellen abzubauen. Der abzuzeichnende Fachkräftemangel in der Pflege scheint keine Rolle zu spielen.
Seit Jahren warnt ver.di vor zu wenig Personal im Krankenhaus. Erst im Frühjahr hat ver.di aufgedeckt, dass in Hamburgs Krankenhäusern 4.200 Stellen fehlen. Für Asklepios, wo ca. der Hälfte der Krankenhausbeschäftigten Hamburgs angestellt sind, bedeutet diese Fehlquote von 19,3%: es fehlen jetzt schon über 2000 Beschäftigte.
Der Grund dafür sind die steigenden Fallzahlen und der parallel stattfindende Personalabbau in den Krankenhäusern.
„Der Personalabbau war bisher eher schleichend – dass jetzt der größte Krankenhausbetreiber Hamburgs über 100 Beschäftigte nicht ersetzen will und die Auszubildenden auf der Straße stehen lässt ist ein Skandal.“, sagt Dr. Arnold Rekittke, der zuständige Gewerkschaftssekretär. „Die Auszubildenden machen sich hier Sorgen um Ihre Zukunft“, ergänzt die ver.di Jugendsekretärin Vivian Keitel.
Alle Beschäftigen in der Asklepios Klinik Altona befürchten, dass „ihr“ Krankenhaus nicht mehr den Versorgungsauftrag erfüllen kann. Die Station für Neurochirurgie leistet gute Arbeit und soll wegen zu geringen Gewinnen geschlossen werden. Eine gute Versorgung der Bevölkerung ist für Asklepios hier nicht so wichtig wie der Gewinn.
Der Druck ist für die Beschäftigten jetzt schon hoch. So entstehen immer mehr gefährliche Situationen für Mitarbeiter und Patienten wie die steigende Anzahl der Gefährdungsanzeigen aufzeigt. „Hier ist der Arbeitgeber gefordert. Asklepios muss endlich ausreichend Personal beschäftigen, damit die Patienten gut betreut werden“, so Rekittke weiter.
Fakten zum Stellenabbau:
• In der AK Altona arbeiten ca. 1500 Beschäftigte, davon 420 VK in der Pflege.
• Im Jahr 2012 haben sich in der AK Altona 41.000 Überstunden angesammelt, damit könnten 20 Personen zusätzlich beschäftigt werden.
• Die Anzahl der Gefährdungsanzeigen steigt in der AK Altona seit 2012 stetig von 20 Anzeigen bis zu 104 pro Monat. Im Monatsdurchschnitt sind es in der AK Altona seit Januar 2012 monatlich 57 Gefährdungsanzeigen. Erfahrungsgemäß ist das nur die Spitze des Eisbergs.
• 11 Auszubildende aus dem AK Altona, die Mitte August mit ihrem Examen ihre Ausbildung abschließen, sollen nicht übernommen werden.
• Zusätzlich sollen Stellen aus dem Funktionsdienst und Ärztestellen wegfallen
• Eine neurochirurgische Station soll geschlossen werden.
Weitere Stellenkürzungen sind in den Kliniken Barmbek und Wandsbek geplant.
Die Auszubildenden planen am Montag, den 08. Juli 2013 um 15:30 Uhr eine Kundgebung vor der Asklepios Unternehmenszentrale in Barmbek.