Ostermarsch 2008
„Kriege beenden! Abrüstung statt Sozialabbau! Für eine Friedensstadt Hamburg!“
Ostermontag, den 24.03.2008, ab 12 Uhr Auftaktkundgebung vor der Friedenskirche, Otzenstr. (HH-Altona),
anschl. Demo durch die Innenstadt, Abschlußkundgebung: 14 Uhr, Großneumarkt als Friedensfest
„Die Debatte ist davon geprägt, dass die Amerikaner sagen müssen: ›Sogar wenn wir nur für weitere zwei Jahre, nur zwei Jahre, im Irak bleiben, werden wir an dieser Front jeden Monat 12 Milliarden Dollar ausgeben und weitere 50 Prozent für Gesundheitsversorgung
und Invalidität werden uns auf 18 Milliarden Dollar monatlich im Irak bringen; wir reden über eine halbe Billiarde Dollars für zwei Jahre – und zwar ohne die Nebenkosten, ohne wirtschaftliche und soziale Kosten, allein das militärische Budget ohne Zinsen. Wir müssen uns fragen: Ist das die Art, wie wir eine halbe Billiarde Dollars ausgeben wollen? Wird das Amerika stärken? Wird das den Mittleren Osten sicherer machen?‹“
Nobelpreisträger Joseph Stiglitz, in: „The true Cost of War“ , The Guardian, 28. 02. 2008.
In den USA ist Wahlkampf. In Folge
engagierter Friedensbewegung ist die Entscheidungsfrage
für alle Bereiche des gesellschaftlichen
Lebens: Krieg oder Frieden?
Sozialdarwinismus oder zivile Entwicklung
für alle? „Change“ bekommt eine
tiefe, progressive Bedeutung für die
USA und für die Welt.
Da ist die Veröffentlichung des Nobelpreisträgers
Joseph Stiglitz zu den Kosten
des Krieges brisant. Die amerikanischen
Steuerzahler blechen jeden Monat 16
Milliarden Dollar allein für die laufenden
Kosten der Kriege in Irak und Afghanistan.
Das entspricht dem Jahresetat der
UNO. Dieselbe Höhe der Aufwendung
tragen noch einmal die willigen Bündnispartner
aus der NATO, allen voran
Großbritannien und die BRD.
Der von sehr vielen Menschen weltweit
hart erarbeitete gesellschaftliche Reichtum
wird von einer machtbesessenen Clique
aus größter Wirtschaft und Politik verpraßt
für den vermeintlichen „War on Terror“, der nur dem
Machterhalt dieser verbrecherischen „Weltelite“ dient. Sogar
aus privatwirtschaftlicher Sicht profitiert nur die Öl- und
Rüstungsindustrie, weil Rohstoffe unsagbar teuer geworden
sind. Volkswirtschaftlich ist der Krieg ein internationales
Desaster. Allein im Irak hat er in fünf Jahren mindestens
800.000 Zivilisten das Leben gekostet.
Joseph Stiglitz kontrastiert diese barbarische Dynamik mit
einer sozialen Alternative: Allein eine Milliarde dieser Dollars
könnte in den USA 8 Millionen Wohnungen oder 15 Millionen
Lehrer oder Gesundheitsversorgung für
jährlich 530 Millionen Kinder oder das
Studium von 43 Millionen Studierenden
im Jahr finanzieren. Auch könnten mit diesem
materiellen Reichtum konfliktträchtige
soziale Spannungen international überwunden
werden. Der zivilisatorische
Gewinn für die Menschheit wäre ungleich
größer für alle. Die Welt ist wund und
kann geheilt werden.
„Aber ich erlebe auch, dass man auf
manches, was wir haben, in der Welt
scharf ist. Ich hatte den Eindruck, dass sich
beispielsweise unsere schönen Fregatten
bei UNifil allergrößter Beliebtheit erfreuen.
Der Leopard [Panzer] ist auch überall gerne
gesehen. Wir müssen uns also nicht
verstecken. Nun habe ich mit meinen
mangelnden militärischen Kenntnissen
noch gar nicht von unseren schönen Tornados
gesprochen, die sich offensichtlich
auch großer Anerkennung erfreuen.“
So entäußerte sich Angela Merkel zu
Anfang der „Kommandeurstagung“ der Bundeswehr. Ignoranz
hat (nicht nur) einen Namen. Was tötet ist nicht schön. Die
plumpe Willfährigkeit der Bundesregierung gegenüber den
Interessen der US-Administration und des deutschen Kapitals,
das bekanntlich auch am Hindukusch verteidigt werden, ist eine
dringend zu beendende Unerträglichkeit.
Abrüstung und Frieden ist das größte Bedürfnis der Menschen
weltweit; er bedarf ausschließlich ziviler Entwicklung. Das
begründete und engagiert vertretene „Nein!“ vieler in aller Welt
und allen gesellschaftlichen Bereichen, ist dafür unverzichtbar.