Osterhasen mit verstümmelten Ohren

Die Verbraucherzentrale ist einer gigantischen Tierquälerei auf der Spur: Die Lebensmittelindustrie hält dazu an, Osterhasen die Ohren abzuschneiden. Und: Das ist KEIN Aprilscherz!

Ein Marktcheck der Verbraucherschützer ergab: Um die von den Herstellern empfohlenen und den Kalorienangaben auf der Verpackung zu Grunde liegenden Portionen einhalten zu können, müssen niedliche Osterhasen verstümmelt, Ostereier vor dem Naschen aus dem Nest gerissen und abgewogen, ja sogar Würstchen vor dem Aufwärmen zerschnitten werden. Tut man dies nicht, so werden die Portionen viel zu groß, enthalten also mehr Nährstoffe, Zucker etc., als angegeben.

„Das muss ein Aprilscherz sein. Sonst müssten wir ja annehmen, die Anbieter wollten Wurst ohne zipfeliges Ende und winzige Ostereier als Portionen empfehlen, um Dickmacher wie Lightprodukte erscheinen zu lassen“, wundert sich Silke Schwartau, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale. Ganz verwirrt stellt die Verbraucherberaterin fest: „Mal sind die Portionsangaben auf der Verpackung unrealistisch klein, mal fehlen sie ganz, mal sind sie willkürlich: So soll man je nach Anbieter Ostereier von 5, 17 oder 20 Gramm essen.“

„Dabei könnte alles so einfach sein“, meint Schwartau und empfiehlt eine Nährwertampel auf allen Produkten, die auf den ersten Blick zeigt, ob es sich bei Osterartikeln um versteckte Zucker- oder Fettbomben handelt.

Die Untersuchung der Verbraucherzentrale Hamburg wurde Ende März 2009 durchgeführt und ist im Internet mit zahlreichen, druckfähigen Bildern unter www.vzhh.de veröffentlicht.

Weitere Informationen zur Ampelkennzeichnung sind unter www.ampelcheck.de zu finden.

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