Hamburgs Erster Bürgermeister ehrt Christa Randzio-Plath anlässlich ihres 75. Geburtstages für ihr langjähriges politisches Engagement
Christa Randzio-Plath war Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft (1986-89) und des Europäischen Parlamentes (1989-2004). Vor allem dort gestaltete Randzio-Plath als Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Währung und stellvertretendes Mitglied in den Ausschüssen für Industrie, Außenhandel, Forschung und Energie sowie die Rechte der Frau und Chancengleichheit Europa 15 Jahre lang mit. Randzio-Plath gilt nicht nur als „Mutter der Gleichstellungsstellen“, sie hat auch maßgeblich an der Einrichtung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion und der Einführung des Euro mitgewirkt.
Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz eröffnete das Senatsfrühstück mit anerkennenden Worten: „Wir kennen Christa Randzio-Plath als konsequente, resolute und erfolgreiche Anwältin für Gleichstellung und Gerechtigkeit. Eine Frau mit langem Atem – eine Politikerin in jeder positiven Hinsicht – und eine sozialdemokratische Wegbereiterin.“ Scholz freute sich „heute eine der mutigen Frauen zu ehren, die für Hamburg, für die Sozialdemokratie und für die Gleichstellung der Geschlechter Großes erreicht haben.“
Scholz hob hervor, dass Hamburg Gleichstellung in alle Politikfelder integriere: „Das gleichstellungspolitische Rahmenkonzept ist eines unserer zentralen gesellschaftlichen Reformprojekte. Das heißt: Wir machen den Schritt von Frauenpolitik zum Gendermainstreaming und wir machen den Schritt von partieller Gleichstellungspolitik zu einem großen systematischen Arbeitsgebiet.“ Als aktuelles Beispiel nannte Scholz das Gremienbesetzungsgesetz, mit dem die qualitativen Aspekte des Rahmenkonzepts konsequent durch quantitative Quotenvorgaben ergänzt werden. Bei der Berufung in Gremien sei nun eine Geschlechterquote von 40% festgeschrieben. „Und ich sage Ihnen: Das wirkt.“ stellte Scholz fest.
Mit Blick auf die aktuellen Ereignisse am Silvesterabend in Köln und Hamburg betonte der Erste Bürgermeister, dass eine moderne Familien- und Gleichstellungspolitik die Visitenkarte einer Stadt sei: „Gewaltschutz, Gleichstellungsstellen und die Förderung von Frauen im öffentlichen Dienst sind unverzichtbar. Moderne Städte müssen ganz selbstverständlich auch Städte für Frauen sein. Frauen müssen angstfrei durch die Stadt gehen können, auch allein und auch abends.“