Auf Druck von Robin Wood hat die Baumarktkette OBI drei ihrer diesjährigen Gartenmöbel-Serien aus dem Verkauf genommen. Diese Entscheidung teilte das Unternehmen gestern Abend der Umweltorganisation per Fax mit.
Robin Wood hatte herausgefunden, dass die Gartenmöbelgruppen „Argos“ und „Bolivia“ aus nicht-zertifiziertem Teakholz gefertigt sind und die Serie „Brasil“ mit einem ungültigen
FSC-Zertifikat gelabelt ist.
„OBI blieb keine andere Wahl“, kommentiert Rudolf Fenner, Waldreferent bei Robin Wood. „Das Unternehmen hätte ansonsten bei seinen Kundinnen und Kunden erheblich an Glaubwürdigkeit verloren.“ OBI war eine der ersten Baumarktketten in Deutschland, die sich zum Schutz der
Regenwälder selbst verpflichtet hatten, Tropenholzmöbel nur noch dann zu verkaufen, wenn sie mit dem Siegel des FSC (Forest Stewarship Council) ausgezeichnet sind.
Das Unternehmen hatte zunächst am Mittwoch aufgrund des Hinweises von Robin Wood lediglich aus Märkten im Hamburger Raum mehrere unzertifizierte Tropenholzmöbel entfernen lassen. Nach Angaben der OBI-Zentrale waren sie von den einzelnen Märkten „eigenständig, ohne detaillierte Prüfung auf FSC“ eingekauft worden.
Gestern hat sich das Unternehmen nun auch zu einem Verkaufs-Stopp für die bundesweit angebotenen Gartenmöbel-Serien „Argos“, „Bolivia“ und „Brasil“ durchgerungen, obwohl damit „enorme Aufwendungen und Anstrengungen“ verbunden seien, wie OBI-Geschäftsführer Dietmar Moch, der bei der Heimwerkerkette für den Einkauf verantwortlich ist, mitteilte.
Im Fall der Serie „Brasil“ gibt sich das Unternehmen aber noch nicht hundertprozentig überzeugt von der Kritik. „Die endgültige Klärung“, so Moch „bedarf noch weiterer Prüfungen, die nicht bis heute abgeschlossen werden können. Um jedes Restrisiko auszuschließen, haben wir alle mit „Brasil“ geplanten Werbeaktionen soweit möglich gestoppt und nehmen vorerst bis zur endgültigen, zweifelsfreien Klärung die Produkte aus dem Verkauf.“
„Eigentlich ist der Fall sonnenklar. Die „Brasil“-Möbel haben kein gültiges FSC-Zertifikat, weil sie über einen Großhändler bezogen wurden, der nicht FSC-zertifiziert ist und deshalb auch keine Ware als FSC-zertifiziert vertreiben darf“, erläutert Rudolf Fenner. „OBI muss
deutlich mehr in seine Qualitätssicherung investieren, um solche eklatanten Verstöße gegen die eigene Firmenpolitik in Zukunft auszuschließen.“