Wie das Meinungsforschungsinstitut Infratest herausgefunden hat, haben Gewerkschaftsmitglieder zu einem geringeren Anteil bei der letzten Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern NPD gewählt als Nichtgewerkschaftsmitglieder. Danach lag der Anteil der NPD-Wähler bei 4 Prozent, bei Nichtgewerkschaftsmitgliedern dagegen bei 8 Prozent. Damit liege Mecklenburg-Vorpommern genau entgegengesetzt zu dem Trend, wie man ihn bei Wahlen in den alten Bundesländern bzw. bei der letzten Bundestagswahl festgestellt habe.
Der DGB Nord-Vorsitzende Peter Deutschland reagierte mit Befriedigung auf die Zahlen: «Wir haben uns den vergangenen Monaten stark engagiert und immer wieder nicht nur unsere Mitglieder mit guten Argumenten darauf hingewiesen, dass die NPD keine Antworten auf ihre Probleme liefert. Mit Antisemitismus, Fremdenhass und Intoleranz gegenüber anderen Menschen löst man die Probleme dieses Landes nicht, das hat der weitaus größte Teil unserer Mitglieder verstanden.»
Deutschland forderte die künftige Landesregierung dazu auf, ihre Bemühungen gegen Rechtsextremismus zu verstärken und die langfristige Absicherung entsprechender Projekte zu garantieren. Er habe, so der DGB Nord-Vorsitzende, die Sorge, dass man im Schweriner Schloss nun in Schockstarre und Ratlosigkeit verfalle. Deutschland: «Dafür gibt es keinen Grund, in den letzten Monaten ist sehr viel Positives passiert. Jetzt heißt es, den Neonazis selbstbewusst gegenüberzutreten.»