Neuer Burger-King-Inhaber greift Betriebsräte an

Die Gewerkschaft Nahrung – Genuss – Gaststätten ist empört: Der neue geschäftsführende Gesellschafter Ergün Yildiz versucht mit seinem aggressiven Vorgehen, die Betriebsratsstrukturen zu zerschlagen.

Der NGG-Mediendienst berichtet:

„Seit dem Verkauf seiner 91 in Eigenregie be­triebenen Restaurants an die Yi-Ko Holding am 3. Mai 2013 stehen bereits heute bei Burger King alle Signale auf Sturm. Der neue geschäftsführende Gesellschafter Ergün Yildiz versucht offensichtlich, die Betriebsratsstrukturen zu zerschlagen“, befürchtet Michaela Rosenberger, stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Bereits in der ersten Mai-Woche hatte Yildiz schriftlich mitteilen lassen, dass alle Betriebsvereinbarungen gekün­digt werden, dass Dienstpläne nicht mehr von den Betriebsräten kontrolliert werden dürften und Kassendifferenzen von den Kassenkräften ausgeglichen werden müssten, obwohl eine gesetzliche Pflicht hierzu nicht bestehe.

Yildiz habe angeordnet, dass Betriebsratsarbeit nicht mehr in der Zeiterfassung registriert werden dürfe und somit auch nicht mehr bezahlt werde. „Wenn Betriebsräte die Zeit, in der sie ihr Amt ausüben, nicht mehr bezahlt bekom­men, ist das eine Kürzung des Einkommens, die sich die Kolleginnen und Kollegen nicht leisten können. Ergün Yildiz spekuliert wohl darauf, dass dann weniger oder keine Be­triebsratsarbeit mehr gemacht wird“, so Rosenberger.

„Damit hat Ergün Yildiz die Beteili­gungs- und Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte außer Kraft gesetzt. Das ist eine Kampfansage an die Arbeitnehmervertretungen, die einen gemeinsamen Start erheblich belasten wird. Statt die vollmundig ange­kündigten Expansionspläne voranzutreiben, wird sich Yildiz demnächst um die vielen Arbeitsgerichtsverfahren kümmern müssen, die auf sein Unternehmen zu­kommen“, hat Rosenberger angekündigt.

Momentan seien die Beschäftigten sehr verunsichert. „Yildiz sollte schnell zu den Spielregeln des Miteinanders zwischen Arbeitgeber und Betriebsräten, die der Gesetzgeber definiert hat, zurückkehren“, hat die NGG-Vize gefordert. Andernfalls drohe ein erheblicher Imageverlust für die Marke Burger King und die Systemgastronomie.

Die Burger King GmbH hat mehr als 3100 Beschäftigte in 91 Restaurants. In jedem dritten Restaurant sind Betriebsräte gewählt worden, die einen Gesamtbetriebsrat bilden.

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