Noch ein Flop aus dem Haus von Beust? Lehrerinnen und Lehrer berichten, dass sie auf Anweisung der Behörde mit einer neuen Zeugnis-Software arbeiten müssen, die bei der Zeugniserstellung mehr Arbeit macht als das Vorgänger-Modell. Und außerdem soll sie nicht unter Windows Vista laufen, sondern nur unter XP und noch älteren Versionen. Sabine Boeddinghaus (SPD) hat nachgefragt.
BÜRGERSCHAFT
DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG
18. Wahlperiode
Schriftliche kleine Anfrage
der Abgeordneten Sabine Boeddinghaus (SPD)
Betr.: Neue Zeugnis-Software an den Schulen – schon beim Start veraltet?
Berichten von Lehrerinnen und Lehrern zufolge wird an den Hamburger Schulen – zumindest an den Grundschulen – eine neue Software zur Erstellung von Zeugnissen eingesetzt, die die Lehrerinnen und Lehrer zwingend benutzen müssen. Neben weiteren Bedienungsmängeln, die von den Betroffenen beklagt werden, scheint das größte Problem darin zu liegen, dass diese Software unter dem aktuellen Standard-Betriebssystem „Windows-Vista“ nicht läuft.
Angesichts dessen frage ich den Senat:
1. An welchen Hamburger Schulen ist diese neue Software im Einsatz?
2. Warum wurde eine Software verbindlich zum Einsatz gebracht, die zwar für gängige PC’s gedacht ist, unter dem aktuellen Standard-Betriebssystem „Windows-Vista“ aber nicht läuft?
3. Warum wurden die betroffenen Lehrkräfte von der zuständigen Behörde bei Einführung der neuen Software auf den unter 2. genannten Umstand nicht hingewiesen?
4. Warum wurde eine neue Software zum Einsatz gebracht, deren Bedienung nach Aussage von betroffenen Lehrkräften für die gleiche Leistung (die Erstellung von Zeugnissen) mehr Aufwand erfordert als die vorangegangene Software?
5. In welchen Zeiträumen und in welcher Weise werden neue Software-Produkte von der zuständigen Behörde getestet und auf Probleme geprüft, bevor sie an den Schulen zum Einsatz kommen?
Hallo,
vermutlich meint Frau Boeddinghaus das Programm RB-Zeugnis. Dazu muss man einiges ergänzen, weil ich die Anfrage so ungerecht finde:
1. Ralf B. (RB) ist ein Lehrer, der dieses Programm als Hilfsmittel geschrieben hat, da die Behörde nicht in der Lage war eine „professionelle “ Lösung herzustellen. Diese Lösung verspricht sie übrigens schon seit Jahren.
2. Herr B. bekommt dafür kein Geld, sondern nur ein paar Entlastungsstunden – ansonsten geht seine Freizeit in die Entwicklung des Programms und er ist so freundlich diese immer weiter zu entwickeln.
3. Die Lehrerinnen und Lehrer müsse nicht diese Software verwenden.
4. Es gibt auch keine Version für Mac und Linux – diese Varianten vermisse ich mehr als die Vista-Variante des Monopolisten. Das sollte auch eine SPD-Vertretung so sehen. Aber naturgemäß kann ein einzelner Lehrer nicht den Support für diverse Systeme anbieten (siehe 1)
5. Im Alltag erweisen sich alle Softwareprodukte (LUSD, ZSR, …) als anfällig, ebenso die Citrix-Anbindung. Die Datenleitung zum zentralen Server bricht auch gern mal zusammen. Es ist also nicht nur ein vereinzeltes Problem, sondern ein Grundsätzliches.
Kurz: Gerechtigkeit für Ralf B..
Liebe Grüße
Thorsten
Anm.d.Red.: Alle Ehren für Herrn B., aber eine Rückfrage ergab, dass es um Grundschulzeugnisse und eine Software namens LUSD-SQL geht. Das B-Programm ist also definitiv nicht gemeint.
Dann ist ja gut – ich ziehe meine Kritik mit Entschuldigung zurück!
Liebe Grüße
Thorsten
Wie war denn die Antwort aus dem „Haus von Beust“?