Neue Polemik gegen Schulreform

Die kleine, aber laute Elbvororte-Initiative um Rechtsanwalt Scheuerl hat sich zwar auch bisher nie zimperlich gezeigt, wenn es galt, Zahlen falsch zu interpretieren und Fakten zu verdrehen – aber heute sind die Rechenkünste der Initiative „Wir wollen lernen!“ wieder einmal besonders abenteuerlich. Scheuerl, den inzwischen viele als „der Föhn“ bezeichnen (weil er geräuschvoll heiße Luft produziert), ficht dies offenbar nicht an.

„93 Prozent der Grundschulen gegen Primarschule ab 2010″ titeln Scheuerl & Co – und wissen, dass dies nicht stimmt. Richtig ist, dass in 7 Prozent der Grundschulen jeweils mindestens zwei Drittel der Mitglieder der Schulkonferenz für den“Frühstart“ waren und sich dort zudem noch Eltern von Drittklässlern in ausreichender Zahl (ausreichend für zwei Klassen) gefunden haben, die mitmachen wollen. Aber ist gleich eine ganze Schule dagegen, nur weil 35 % der Mitglieder der Schulkonferenz dagegen sind?

Und was ist mit den vielen kleineren Grundschulen, die schon heute nur zweizügig sind und nicht 100 Prozent der Drittklässler-Eltern überzeugen konnten? Viele hätten gern gewollt, haben es aber nicht geschafft und bringen so die als Voraussetzng geforderten zwei Klassen nicht zusammen. Schon gibt es Anfragen bei Grundschulen, die die hohe Hürde genommen haben, ob sie denn bereit wären, primarschulwillige Eltern von Nachbarschulen bei sich aufzunehmen.

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