Neue Jobs – aber nicht für Hamburger

Weniger als ein Drittel der im vergangenen Jahr in Hamburg neu entstandenen Arbeitsplätze kamen Hamburgerinnen und Hamburgern zugute. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage des SPD-Stadtentwicklungsexperten Jan Quast hervor (Drs. 18/6307).

Vom 30.06.2005 bis zum 30.06.2006 nahm die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Hamburg um rund 13.800 von 738.493 auf 752.282 Personen zu. Zugleich stieg die Zahl derjenigen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die ihren Wohnsitz außerhalb Hamburgs haben von 276.752 um rund 9.500 auf 286.282 Personen. Der Anteil erhöhte sich von 37,5 auf 38,1 Prozent.

Quast bedauert diese Entwicklung, weil sie zum einen zu Lasten des Steueraufkommens in Hamburg gehe und zum anderen zu einem immer stärkeren Verkehrsaufkommen führe: „Seit 2002 ist die Zahl der Einpendler um fast 12.000 Personen angestiegen, während in diesem Zeitraum die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Hamburg um über 16.000 Personen abgenommen hat. Diese Fehlentwicklung belastet die an den Einfallstraßen lebenden Menschen und den Staatshaushalt.“

Über 200.000 der Einpendler leben in den 14 Hamburger Umlandkreisen. Quast fordert den Senat auf, mehr in ein attraktives Wohnungsangebot innerhalb Hamburgs zu investieren, um die Abwanderung der Menschen ins Umland und die Zersiedelung zu stoppen.

Quast verlangt vom Senat zudem, endlich zu untersuchen, mit welchen Verkehrsmitteln – Auto, Bus oder Bahn – die Einpendler nach Hamburg kommen: „Wenn wir den allmorgendlichen Verkehrsinfarkt auf Hamburgs Einfallstraßen eindämmern wollen, müssen wir für das Umsteigen auf Busse und Bahnen werben. Dazu müssen aber die Zielgruppe und ihre Bedürfnisse bekannt sein. Da reicht es nicht aus, wenn sich der Verkehrssenator Gedaschko selbst als Stauopfer outet. Sein Job ist es, etwas gegen den Stau zu tun.“

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