Neubau soll Harburgs Zentrum verschandeln

Das Rathausensemble gehört zu den wenigen gelungenen Bereichen der Harburger Innenstadt. Mit dem Neubau eines Zentrums für Wirtschaftsförderung, Bauen und Umwelt (WBZ) auf der Rasenfläche zwischen Rathaus und Bauamt soll es jetzt verschandelt werden. Ein Neubau zudem, den niemand so braucht: Wenn er 2009 fertig ist, wird die Polizei aus der benachbarten Wache Knoopstraße ausziehen und jede Menge Flächen freimachen.

So kommentiert die Harburger SPD:

Massive Kritik der Harburger SPD am Standort zwischen Rathaus und Bauamt

Harburg – Mit massiver Kritik reagierte die Harburger SPD auf die Entscheidung der CDU-Fraktion, dem Bau des neuen Zentrums für Wirtschaftsförderung, Bauen und Umwelt (WBZ) auf der Rasenfläche zwischen Rathaus und Bauamt zuzustimmen.

Der SPD-Kreisvorsitzende Frank Richter: „Wie üblich Politik mit dem Holzhammer. Weil Meinberg und Fischer sich festgelegt haben, kuscht die CDU-Fraktion. Es ist mir unverständlich, wieso man offenbar aus rein finanziellen Gründen diesen grünen Freiraum mit altem Baumbestand opfern will. Es ist bereits absehbar, dass die Polizeiwache an der Knoopstraße direkt auf der anderen Seite des Bauamts voraussichtlich Anfang 2009 nach dem Umzug in das neue Polizeikommissariat frei wird. Hier wird ohne Not ein Ensemble zerstört, dass die Harburgerinnen und Harburger zum Verweilen einlädt.“

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Jürgen Heimath ergänzt: „Ein an sich ansehnlicher architektonischer Entwurf, nur an der völlig falschen Stelle. Das Argument, Harburg sei ein Pilotprojekt und würde sonst als letztes an die Reihe kommen, ist doch keine Rechtfertigung dafür, Unsinn zu machen. Derzeit wird die gesamte städtische Fläche der Polizeiwache und des Parkplatzes an der Knoopstraße überplant. Der Bau eines WBZ muss in diese Planung einbezogen werden und könnte ebenso gut auf der Fläche des Parkplatzes erfolgen. Es dürfen keine Fakten geschaffen werden durch den Bau an dieser ungeeigneten Stelle.“

Schließlich ist der Platz zwischen Rathaus und Bauamt auch für die Qualität der geplanten Museumsachse zwischen Helms-Museum und Rathausplatz von Bedeutung. Diese würde beeinträchtigt, wenn dort ein Gebäude steht.

Richter und Heimath sind sich einig, dass das Gebäude an der Knoopstraße besser aufgehoben wäre. Dies würde weder die Ensemblewirkung des Rathauses noch die Planung der Museumsachse beeinträchtigen. Zudem wäre damit eine Nachfolgenutzung für das Grundstück an der Knoopstraße sicher. Der von Meinberg angekündigt Freiraumplan mit einem Park um das WBZ unter Einbeziehung der Parkplatzflächen sei keine Alternative.

Heimath und Richter: „Wer wird denn dort hingehen? Es entstünde nur eine dunkle Hinterhofecke zwischen Rathaus, WBZ und Bauamt, die den offenen Charakter der jetzt vorhandenen Fläche nicht annähernd ersetzen kann.“

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