Die Ombudsfrau der Hinterbliebenen des NSU-Terrors, Barbara John, hat auf die demoralisierenden Folgen des Ermittlungsskandals für die Familien der Nazi-Opfer hingewiesen.
„Das kommt sehr schlecht an“, sagte sie der „Mitteldeutschen Zeitung“ mit Blick auf die Ereignisse um den „Militärischen Abschirmdienst“ (MAD) und das Berliner Landeskriminalamt. „Und es gibt die Vermutung, dass da noch mehr zurück gehalten wird.“ Bevor der NSU als Urheber der Morde an neun Migranten und einer deutschen Polizistin identifiziert worden sei, habe man die Opfer und ihr Umfeld verdächtigt, so John. Danach habe sich dort die Hoffnung breitgemacht, dass alles für die Aufklärung getan werde. Stattdessen trete jetzt „ein großer Vertrauensverlust gegenüber den Aufklärern und der deutschen Gesellschaft insgesamt ein“. Das sei sehr bedauerlich.