SPD-Spitzenkandidat Michael Naumann will für Schwerstarbeiter und gesundheitlich stark belastete Arbeitnehmer ein spezielles Umschulungsprogramm und eine Vermittlung auf so genannte „Schonarbeitsplätze“ schaffen. Damit werde in öffentlichen Unternehmen begonnen, er wolle aber auch die Wirtschaft in die Pflicht nehmen, kündigte Naumann nach einem Besuch des Hamburger Flughafens an.
Arbeitnehmervertreter hatten Naumann über die Belastungen auf dem Rollfeld und beim Gepäcktransport sowie über die Auslagerung von Reinigungs- und Sicherheitsdiensten an Subunternehmen informiert. Naumann warnte vor den Folgen: „Arbeit darf nicht krank machen. Auch am Flughafen kommen immer mehr Leiharbeiter zum Einsatz, teilweise in geteilten Schichten; die Stammbelegschaft mit ihren erfahrenen Fachkräften schrumpft. Private Wachunternehmen sollen einen hohen Sicherheitsstandard gewährleisten, aber die Belastung und Entlohnung machen den Job nicht wirklich attraktiv. Die Qualität an unserem Flughafen hat ihren Preis – und das bedeutet: Es müssen faire Löhne gezahlt und ungesunde Arbeitsbedingungen vermieden werden.“
Naumann will körperlich stark belasteten Hamburger Arbeitnehmern bereits zwei Jahre vor ihrer Vermittlung auf Schonarbeitsplätze ein Qualifizierungsangebot machen. Diese Zeit könne genutzt werden, um sie fit für eine neue Betätigung zu machen.
Naumann kündigte weiter an, er werde als Bürgermeister ein städtisches Lärmminderungsprogramm verwirklichen, dass von den Wohngebieten in allen sieben Hamburger Bezirken bis zum Flughafen Lärmbelastungen in Hamburg wissenschaftlich exakt darstellt und konkrete Schritte zur Lärmminderung festlegt: „Dies muss mittelfristig zu einer erheblichen Verringerung der Belastungen für die Hamburgerinnen und Hamburger durch Lärm führen. So ein Programm hat es bisher nicht gegeben. Wir werden dazu Lärmmessungen in allen Stadtteilen veranlassen und mit den Anwohnern konkrete Maßnahmen zur Lärmminderung besprechen. Hier hat der Senat eine Entwicklung zugelassen, die für die Anwohner dauerhafter Lärmquellen ungesund ist.“