«Die Lehrstellensituation im Norden ist weiterhin mies, daran nutzen auch die immer wiederkehrenden Jubelmeldungen nichts.» Mit diesen Worten kommentierte der DGB Nord-Vorsitzende Peter Deutschland die heutigen Meldungen aus Berlin zum Nationalen Ausbildungspakt. So sei beispielsweise im letzten Jahr das Ausbildungsplatzangebot zwar in Schleswig-Holstein und Hamburg angestiegen, während es in Mecklenburg-Vorpommern sogar weiter zurückgegangen sei.
Zunehmend zum Problem werde die Zahl der Altbewerber, die trotz einer Steigerung bei den Ausbildungsverträgen nicht untergebracht werden könnten. Gleichzeitig würden viele Tausend Jugendliche nicht als Bewerber gezählt, wodurch die Relation zwischen Ausbildungsplatzangebot und Bewerberzahlen verschoben und somit geschönt werde. Allein in Schleswig-Holstein würden über 14.000 Jugendliche in Warteschleifen versteckt, in Hamburg 10.000.
Es gebe, so Deutschland, einen riesigen Unterschied zwischen der geschönten Statistik einerseits und der Tag für Tag von den jungen Menschen erlebten Realität. Das sei auch einer Gründe gewesen, warum sich der DGB-Bundesvorstand in dieser Woche erneut für eine Ausbildungsumlage ausgesprochen habe.