Nachwuchsbildung: Dramatische Situation

Anlässlich des OECD-Bildungsberichts von 2007 erklärt Dr. Heike Opitz, wissenschaftspolitische Sprecherin der GAL-Fraktion: „Das Land der Dichter und Denker, die Exportnation Nummer 1, bekommt von der OECD erneut einen Spiegel vorgehalten. Wenn es so weiter geht, sind wir bald kein international bedeutsamer Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort mehr.“

Der OECD-Bericht führt aus, dass Deutschland im internationalen Vergleich zu wenig Akademikerinnen und Akademiker hat. Nur 20 Prozent eines Jahrganges schaffen einen akademischen Abschluss – im Gegensatz zu 36 Prozent des OECD-Schnitts. Zwar stiegen die Studierendenzahlen in Deutschland um 5 Prozent, im OECD-Mittel sind es jedoch 41 Prozent. Gerade im Ingenieur- und im Bildungsbereich bildet Deutschland noch nicht einmal so viele Personen aus, wie zur Bestandssicherung benötigt werden. Hochproblematisch findet Opitz auch, dass sich nach der Studie nur 21 Prozent der 15-Jährigen ein Studium vorstellen können.

„Eine sinkende Studierendenanzahl hätte verheerende Folgen. Schon jetzt bilden wir zu wenige junge Menschen an den Hochschulen aus, insbesondere im Ingenieur- und im Bildungsbereich. Auch die Politik in Hamburg unter dem CDU-Senat hat ihren Beitrag zu dieser negativen Entwicklung geleistet. Die Einführung der Studiengebühren, das Reformchaos an den Hochschulen, der Abbau von Studienplätzen an den öffentlichen Hochschulen und die fehlenden Plätze im Masterbereich sind nur einige Bausteine, die dies verdeutlichen. Das Studieren in Hamburg wird erschwert oder sogar verhindert, anstatt es zu fördern“, sagt Opitz.

Opitz meint des Weiteren, dass wegen der steigenden Anforderungen im Beruf heute häufig eine akademische Ausbildung statt der Lehrausbildung notwendig sei. Ein Beispiel ist die frühkindliche Erziehung, für die bereits ein neuer Studiengang der HAW eingerichtet wurde. „In der Wissensgesellschaft brauchen wir mehr, und nicht weniger Hochqualifizierte“, stellt Opitz fest.

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