Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die rund 30.000 Beschäftigten der in der Tarifgemeinschaft Energie zusammengefassten Unternehmen des E.ON-Konzerns am Montag zu einem ganztätigen Warnstreik auf – erstmals seit 2008.
In Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind von dem Aufruf betroffen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bereichen:
KKW Brokdorf, GKK Kiel, E.ON Hanse, E.ON Best Service, Hamburg Netzgesellschaft, Schleswig-Holstein Netzgesellschaft, E.ON Hanse Wärme, E.ON Hanse Vertrieb, E.ON Hanse Schwerin, E.ON Hanse Rostock und E.ON Hanse Bützow. Aus Hamburg werden am Montag ca. 350 Beschäftigte aus den einzelnen Bereichen des E.ON-Konzerns zur Kundgebung nach Quickborn fahren.
Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Mitte Dezember 2012 lediglich Entgelterhöhungen von 1,1 Prozent für zwölf Monate angeboten. „Dieses sogenannte Angebot ist unzumutbar. Beschäftigte und Auszubildende werden einen Reallohnverlust nicht akzeptieren“, sagte der zuständige ver.di-Tarifsekretär Volker Stüber in Berlin. „Mit ihrer uneinsichtigen Haltung provozieren die Arbeitgeber das Scheitern der Verhandlungen.“ Deshalb habe die Große Tarifkommission einstimmig für die Arbeitsniederlegung gestimmt.
ver.di fordert für die Beschäftigten und Auszubildenden im E.ON-Konzern Vergütungserhöhungen von 6,5 Prozent für ein Jahr sowie die Übernahme aller Auszubildenden nach erfolgreichem Abschluss für mindestens zwölf Monate. Außerdem sollen mindestens 250 Auszubildende nach erfolgreichem Abschluss ab 2015 unbefristet übernommen werden, auch Jugend- und Auszubildendenvertreter sowie schwerbehinderte Auszubildende sollen unbefristet übernommen werden. Darüber hinaus erwarten die Gewerkschaften ver.di und IG BCE, dass die vereinbarte Sicherung der Tarifbindung bei Ausgründung von Tochterfirmen verlängert wird.
Die nächste Verhandlungsrunde mit der Tarifgemeinschaft Energie findet am Dienstag, 15. Januar, in Hannover statt. Für Mittwoch, 16. Januar, wird die Große Tarifkommission über den dann erreichten Verhandlungsstand beraten. „Wenn wir in der dritten Runde zu keiner Einigung kommen, ist ein regulärer Arbeitskampf nicht mehr ausgeschlossen“, betonte Stüber.