…möchte aber die WM-Fan-Meile

Was seitens des ersten Bürgermeisters während der 13. Hamburg Soiree im Oktober 2009 bereits angedeutet worden war – jetzt ist es Gewissheit: Die Sportbehörde kündigte an, dass das geplante Fanfest anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft vom 11. Juni bis 11. Juli 2010 nicht auf dem Heiligengeistfeld stattfinden darf, sondern ins HSV-Stadion im Volkspark verlagert wird. Auch die LINKE ist dagegen.

Der sportpolitische Sprecher der Bürgerschaftsfraktion DIE LINKE, Dr. Joachim Bischoff, erklärt dazu: „Ich spreche mich nachdrücklich dafür aus, die Fans nicht aus der Innenstadt zu verdrängen, sondern ihnen auch weiterhin das Heiligengeistfeld für das Public Viewing zur Verfügung zu stellen. Warum sollen hier nur Dome und Kommerzveranstaltungen stattfinden? Wo bleibt unser aller Recht auf diesen zentralen Platz? Für mich ist klar: Der Fußballsommer, die Fußballweltmeisterschaft 2010 gehört auf das Heiligengeistfeld!“

In den letzten Jahren wurde die Großbild-Übertragung auf dem Heiligengeistfeld von teilweise bis zu 60.000 Fußballfans besucht, zur WM 2006 und zur EM 2008 sollen auf diesen Veranstaltungen rund zwei Millionen begeisterte Menschen mit den Teams mitgefiebert haben. Begründet wurde die Verlegung von der Behörde mit zu hohen Kosten und angeblichen Sicherheitsproblemen. Tatsächlich waren der Stadt anlässlich der EM-Übertragungen 2008 rund 1,3 Mio. Euro Kosten entstanden. Laut Presseberichten konnte das Geld allerdings weitgehend durch Sponsorenzuwendungen und Standmieten eingespielt werden.

Eine Million Euro gab der Senat im vergangenen Jahr für die gescheiterte Bewerbung um die Schwimm-Weltmeisterschaft 2013 aus, für die ebenfalls negativ ausgegangene Bewerbung um die StudentenInnen-Universidade 2015 mussten sogar 2,25 Mio. Euro berappt werden. Zwei Ereignisse, bei denen das öffentliche Interesse und vor allem die Zahl der ZuschauerInnen überschaubar geblieben wären. Wenn jetzt der Senat die Übertragung der Fußball-WM ins Volksparkstadion verbannen will, um offenbar eine vergleichsweise kleine Summe einzusparen, dann ist das einmal mehr ein Hinweis auf die falschen Prioritätensetzungen, vor allem aber nimmt er damit Hunderttausenden HamburgerInnen die Möglichkeit, ein friedliches Volks- und Völkerfest an zentraler Stelle zu feiern.

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