Mit Voodoo-Puppen gegen die Frauenquote

Was für ein fauler Zauber! Der DGB Nord fordert die Arbeitgeber-Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) auf, 2000 Voodoo-Puppen, die an alle Bundestagsabgeordneten, an Landespolitiker und weitere Empfänger verschickt worden sind, wieder einzusammeln. Die Puppe kann mit Nadeln und Zetteln mit Begriffen wie Mindestlohn, Frauenquote oder Vermögenssteuer gequält werden.

Mit der Aktion sollen auch Politiker aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern negativ beeinflusst werden.

„Mit so einem faulen Zauber sollten die Arbeitgeber nicht in den Bundestagswahlkampf ziehen. Die nächste Bundesregierung muss endlich Politik für die Arbeitnehmer machen und nicht gegen sie. Dazu gehört auch der Mindestlohn und die Frauenquote, die mittlerweile nur noch von den borniertesten Lobbyisten bekämpft werden“, sagte Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord: „Die Nerven liegen offenbar blank bei den Arbeitgebern. Weil ihnen die Argumente ausgehen, greifen sie jetzt zu den Praktiken einer Psycho-Sekte. Diese Aktion ist eine Beleidigung der gewählten Volksvertreter und eine Verhohnepipelung der Wählerinnen und Wähler, die Erwartungen haben an die Parteien. Deutschland braucht endlich eine Wende hin zu Guter Arbeit, fairen Löhnen, sicheren Renten, Frauengleichstellung und gerechten Steuern.“

Die Voodoo-Puppe der INSM-Arbeitgeber kann mit Nadeln und Schlagwortzetteln gespickt werden, die Begriffe wie „Mindestlohn“, „Frauenquote“, „Vermögenssteuer“ oder „Erbschaftssteuer“ tragen. Dazu der Hinweis: „Verfluchte Wahlversprechen“. Ein Sprecher der INSM wird in der „Süddeutschen Zeitung“ mit den Worten zitiert: „Die Puppe steht für den Wähler an sich.“ Die INSM wird finanziert von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie. 2012 soll der Jahresetat der Lobby-Vereinigung rund 7 Millionen Euro betragen haben.

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