Minister Dobrindt am Nord-Ostsee-Kanal

Der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord (DGB Nord) erwartet von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt ein Kanalbaubeschleunigungsprogramm und die Einstellung der dazu notwendigen Ingenieure und Techniker. „Der deutschen Wirtschaft droht ein Milliardenschaden, wenn jetzt nicht schnell die Milliarde investiert wird, die zur Beseitigung des Sanierungsstaus am Nord-Ostsee-Kanal benötigt wird.Wir begrüßen es, dass sich jetzt ein Verkehrsminister zu Beginn seiner Amtsperiode die Probleme im Norden anguckt und nicht wie Herr Ramsauer erst gegen Ende seiner Dienstzeit“, sagte Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord, anlässlich des Besuchs des Bundesverkehrsministers in Brunsbüttel.

Dobrindt besichtigt am Freitag die marode Schleusenanlage in Brunsbüttel. Zuvor war bekannt geworden, dass sich der Neubau der fünften Schleusenkammer verteuern wird. Auch an der Schleuse Kiel-Holtenau, an der Levensauer Hochbrücke und der Kanalvertiefung muss dringend und schnell gearbeitet werden. Die etwa 20 Kilometer lange Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals von Kiel-Holtenau bis zur Weiche Königsförde befindet sich immer noch ihren Ausbauzustand von 1914.

Polkaehn: „Der Elbausbau ist in Gefahr, der Kanal präsentiert sich als Industriemuseum, es drohen wieder Sperrungen und Verzögerungen – wenn sich weltweit bei den Reedern der Eindruck verfestigt, dass die Infrastruktur im Norden von vorgestern ist, werden Güterverkehre an Deutschland vorbeigeführt. Den Schaden hätte dann das ganze Land, sogar Bayern, denn der Güterumschlag wird weiter steigen – wenn nicht hier, dann in Rotterdam. Deshalb muss Herr Dobrindt den Nord-Ostsee-Kanal auf seiner Prioritätenliste ganz nach oben setzen. Dazu gehört ein Team, das einen Beschleunigungsfahrplan umsetzt – und die Freigabe der Mittel von jetzt schon 1,5 Milliarden Euro. Zehn Jahre wollen wir nicht warten.“

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