Minijobber sind Niedriglöhner

60 Prozent der Minijobber erhalten weniger als 8,50 Euro pro Stunde.

Knapp 95.000 Minijobber in Hamburg erhalten weniger als den Mindestlohn. Uwe Grund, der Hamburger DGB-Vorsitzende, fordert den flächendeckenden Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde.

„Die Minijobs sind uns Gewerkschaftern ja grundsätzlich ein Ärgernis, da sie langfristig nur Nachteile für die Beschäftigten bringen“, empört sich Uwe Grund. „Wenn aber dann von den etwa 157.000 Minijobbern in Hamburg 60 Prozent unterhalb des von uns geforderten Mindestlohns von 8,50 Euro die Stunde verdienen, und das, ohne ausreichende Absicherung durch die Sozialsysteme, dann wird sehr deutlich, wer die Verlierer sind.“

Zudem gehen über 62.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Hamburg mit weniger als 6,50 Euro netto pro Stunde nach Hause. Im Schnitt liegt der Stundenlohn bei 5,13 Euro netto. „Das ist eine ungeheure Frechheit und Ausbeutung pur!“, so der Hamburger DGB-Vorsitzende Uwe Grund: „Bei solchen Beschäftigungsverhältnissen ist klar, dass wenig in die Sozialversicherungssysteme eingezahlt wird. Das bedeutet für die Beschäftigten, dass sie aufstockende Hilfe beantragen müssen, wenn sie längerfristig krank werden und das Krankengeld unter der Grundsicherung liegt.“

Bezüglich der Altersvorsorge ist von dauerhaftem Bezug aufstockender Leistungen auszugehen, da in einem solchen Beschäftigungsverhältnis keine Rente erwirtschaftet werden kann, die zum Leben reicht. Uwe Grund: „Das kann nicht sein. Wir müssen durch anständige Löhne auch dafür sorgen, dass es Einnahmen in die Sozialversicherungssysteme gibt, um Krankheit und Alter weiterhin gemeinsam solidarisch zu finanzieren und abzusichern. Sonst fallen die Kosten den Steuerzahlern und Beitragszahlern auf die Füße.“

Aus diesen Gründen fordert der DGB Hamburg den flächendeckenden Mindestlohn von mindestens 8,50 Euro. Ein weiterer Effekt des gezahlten Mindestlohns wäre eine Kaufkrafterhöhung von rund 327 Millionen Euro im Jahr allein in Hamburg. Das belegt eine jüngst veröffentlichte Untersuchung der DGB-Mitgliedsgewerkschaften ver.di und NGG. Das würde die Binnenkonjunktur stärken, was wiederum der Hamburger Wirtschaft zugute käme und auch steigende Einnahmen in die Kassen der Freien und Hansestadt Hamburg brächte. Uwe Grund: „Bei so vielen positiven Auswirkungen ist es mir unverständlich, dass der flächendeckende Mindestlohnes nicht schon längst eingeführt ist, etwa wie in Frankreich, wo er sogar bei 9,50 Euro liegt.“

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