Mindesteinkommen für Hebammen

Die LINKE fordert ein Mindesteinkommen für Hamburgs Hebammen. Damit soll unter anderem die hohe Kaiserschnittrate gesenkt werden.

Anlässlich des internationalen Hebammentages erklärt die frauen- und gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Kersten Artus: „Hebammen sind nicht nur während einer Geburt eine unerlässliche Begleitung für Gebährende, sie spielen auch in der Vor- und Nachsorge und in der Stillberatung eine wichtige medizinische Rolle. Frauen gehen heute im Durchschnitt bereits zweieinhalb Tage nach einer Entbindung wieder nach Hause, bei einem Kaiserschnitt nach 4,5 Tagen. Hebammen werden immer wichtiger, sie müssen ausreichend vorhanden und besser bezahlt werden!

Etliche Hebammen jedoch blieben unter einem Einkommen von 400 Euro monatlich und müssten entweder zusätzliche Jobs annehmen oder acht bis zehn Frauen auf einmal betreuen, um ein ausreichendes Einkommen zu haben. Artus schlägt vor, Hebammen ein existenzsicherndes Mindesteinkommen zu zahlen und die Gebührenordnung neu auszurichten.

Außerdem fordert Kersten Artus die Krankenhäuser auf, die Kaiserschnittrate zu senken: „Deutschland hat mit 25 Prozent die
höchste! Selbst die WHO hält es nur bei höchstens 15 Prozent aller Geburten nötig, einen Kaiserschnitt zu machen.“ Artus vermutet pures Geldinteresse der Krankenhauskonzerne: Für einen Kaiserschnitt kassiert ein Krankenhaus 3.300 Euro, für eine normale Geburt 1.300 Euro. Artus: „Für die Frauen ist es aber das größere Risiko, ohne Not den Bauch aufgeschnitten zu bekommen.“

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