Metaller auf der Straße

Mehr als 1800 Metaller aus dem Norden beteiligen sich an Demonstration in Kiel für ihre Tarifforderung von 5,5 Prozent mehr Lohn. Der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Meinhard Geiken, ist sauer: „Die Arbeitgeber haben Chance auf schnelle Lösung vertan“.

Mehr als 1800 Beschäftigte der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie sind heute in Kiel für 5,5 Prozent mehr Geld auf die Straße gegangen. Am Rande der zweiten Tarifverhandlung im Bezirk Küste, zu dem Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordwestniedersachsen und Schleswig-Holstein zählen, protestierten sie gegen das unzureichende Angebot der Arbeitgeber.

„Mit den Nullmonaten bedeutet das Angebot von Nordmetall gerade mal ein Plus von rund 1,9 Prozent. Die große Beteiligung an der Demonstration zeigt: Das ist viel zu wenig und provoziert den Protest der Beschäftigten schon während der Friedenspflicht“, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste, auf der Kundgebung, für die die Verhandlungen unterbrochen worden waren. „Die Arbeitgeber haben die Chance auf eine schnelle Lösung vertan: Sie hätten das Angebot nachbessern und damit den Verhandlungen neuen Schwung geben können.“

Deutschland dürfe nicht als Niedriglohnland daherkommen, sagte Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord: „Die Unternehmen haben gute Gewinne gemacht. Dies ist ein reiches Land, aber der Reichtum ist ungerecht verteilt. Man muss von seinem Lohn gut leben können. Deshalb machen wir Tarifverträge, und deshalb lassen wir uns nicht mit schlauen Sprüchen abspeisen. Die Arbeitgeber müssen sich endlich bewegen.“ Der Erfolg der Metaller werde auch andere Branchen beflügeln.

Die Tarifkommission der IG Metall Küste wird morgen über das weitere Vorgehen beraten. Warnstreiks sind ab dem 1. Mai möglich. Als nächsten Verhandlungstermin haben IG Metall Küste und Arbeitgeberverband Nordmetall den 13. Mai vereinbart.

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