Metall-Azubis: Jeder neunte nicht übernommen

Die IG Metall Küste hat die Unternehmen in Norddeutschland aufgefordert, alle Auszubildenden nach der Abschlussprüfung zu übernehmen. „Die Finanz- und Wirtschaftskrise darf nicht auf dem Rücken der Jugendlichen ausgetragen werden“, sagte Jutta Blankau, Bezirksleiterin der IG Metall Küste.

Nach einer Befragung von Betriebsräten aus rund 130 Unternehmen sollen etwa 11 Prozent der Auszubildenden nicht übernommen werden. In den beteiligten Betrieben gibt es insgesamt 1356 Auszubildende, von denen 148 nicht übernommen werden. 585 Frauen und Männer sollen nach der Ausbildung befristet und nur 606 unbefristet eingestellt werden.

„Junge Facharbeiter und Kaufleute brauchen auch nach der Ausbildung eine Perspektive“, erklärte Blankau. Für viele sei Leiharbeit die einzige Alternative. Darauf lasse sich aber keine langfristige Existenz aufbauen, so die Gewerkschafterin. Dass die Übernahme in Gefahr ist, zeigt auch das Beispiel Daimler AG. Der Automobilkonzern hatte angekündigt, 20 Prozent der 1100 Auszubildenden nicht zu übernehmen. „Auszubildende, Betriebsräte und IG Metall werden das nicht hinnehmen und weiter dagegen mobil machen“, so die Bezirksleiterin.

Blankau befürchtet, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise auch immer stärkere Auswirkungen auf den Ausbildungsmarkt hat. Die Zahl der Lehrstellen in Norddeutschland sei insgesamt rückläufig. Die Gewerkschafterin appelliert an die Unternehmen, bei der Ausbildung nicht nachzulassen, um kurzfristig Geld zu sparen. „Unternehmen, die jetzt nicht ausbilden, dürfen später auch nicht über den Fachkräftemangel jammern“, so Blankau.

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