Die derzeitige Lage nach der Wahl in Hamburg ist nicht ganz so einzigartig, wie manche uns jetzt glauben machen wollen. Und auch merkwürdige Allianzen hat es hier schon gegeben.
1987 wurde in Hamburg zweimal eine Bürgerschaft gewählt – es fand sich einfach keine Koalition zusammen. Und das, obwohl damals nur drei Parteien in der Bürgerschaft vertreten waren.
Dohnanyi und die SPD regierten, aber Kieps CDU und die GAL errangen die Mehrheit im Parlament. Damals dauerte es übrigens keine Woche, bis die beiden damals so völlig verschiedenen Oppositionsparteien verkündeten, nun erst einmal gemeinsam Beschlüsse in der Bürgerschaft fassen zu wollen.
Gesagt, getan: Blitzschnell kippten Schwarze und Grüne gemeinsam die Getränkesteuer. Und, ohne mich mit den Trinkern dieser Welt anlegen zu wollen: Studiengebühren, Büchergeld, Kita-Mittagesssen könnten heute womöglich eher noch wichtiger sein als der damalige Bierpreis!
Eine Koalition wurde daraus nicht; das war auch nie beabsichtigt, denn schließlich würden sich manche Mitglieder der beiden Gruppierungen auch heute noch nicht ohne Schutzhandschuhe und Kneifzange berühren. Aber es wurde etwas bewegt!