Lyrik-Doppel: Sabine Scho und Armin Senser

Lyrik-Doppel
Sabine Scho liest aus ihrem neuen Gedichtband „farben“ (kookbooks)
Armin Senser liest aus „Kalte Kriege“ (Hanser)

Donnerstag, 5. März 09, 20.00 Uhr
Literaturhaus, Schwanenwik 38
Sabine Scho hat sich durch ihre Lesungen bei internationalen Festivals einen Ruf als Performerin erworben. In ihren Gedichten experimentiert sie mit der Verschränkung von Wort und Bild. „Farben sind optische Leitbilder, mit denen wir uns der physischen Welt versichern und ihr Bedeutung verleihen. Mein Band ‚farben’ beschäftigt sich mit diesem unausweichlichen Kontaktverhältnis mit dem Stimmungswert des Farbgefühls. Er schreibt sich durch die Bilder und Empfindungen hindurch, die für ein bundesdeutsches Subjekt identitätsstiftend wurden. Anlass sind ihm dabei Werkreihen wie Gerhard Richters Bilderzyklus 18. Oktober 1977, die als Gedichte fluoreszieren …“ (Sabine Scho). Ihre „Eigenständigkeit scheint unverkennbar: So spröde und zugleich schräg dichtet heute niemand sonst.“ (Süddeutsche Zeitung).

Sabine Scho, geb. 1970, lebte längere Zeit in Hamburg, heute in Sao Paulo und Berlin. Sie studierte Deutsche Philologie und Philosophie in Münster. Der erste ihrer bisher drei Gedichtbände war überschrieben mit „Thomas Kling entdeckt Sabine Scho“. Ihr 2001 erschienener Debütband „Album“ wurde in 2008 bei kookbooks wieder aufgelegt. 2005 kamen auch heraus: „Aus aufgegebenen Gehegen. Gedichte und Fotografien“, in: Die Hölderlin Ameisen, DuMont, Absicht der Schmerzen. Gedichte mit Zeichnungen von Matthias Holtmann, Edition Text und Kritik. Sabine Scho wurde u. a. mit dem Leonce-und-Lena-Preis ausgezeichnet, mit dem Förderpreis zum Ernst-Meister-Preis, dem Literaturförderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Residenzstipendium der Villa Aurora, Los Angeles.

Armin Senser ist ein Lyriker, der mit einem hohen Anspruch zu einem coolen Aussprechen gefunden hat. Die NZZ pries ihn als einen der „aufregendsten Lyriker“ unserer Tage; mit seinem neuen Buch „Kalte Kriege“ sei er zum „poetischen Chronisten“ des beginnenden 21. Jahrhunderts geworden. Seine Gedichte sind „geschliffene auf den Punkt gebrachte Protokolle metaphysischer Reisen und Begegnungen.“ (Norbert Niemann, DIE ZEIT).

Armin Senser, geb. 1964, lebt in Biel und in Berlin. Studium der Philosophie, Germanistik und Linguistik in Bern. Bisher sind drei Gedichtbände erschienen: „Großes Erwachen“, „Jahrhundert der Ruhe“, „Kalte Kriege“.

Andreas Münzner moderiert
Gefördert von Pro Helvetia

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