Löpt allns in Hamborg um Platt to bewahrn?

Hamburg hat sich 1992 der Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen verpflichtet und sich damit bereit erklärt, umfassende Maßnahmen zum Fortbestand der plattdeutschen Sprache umzusetzen. Seit 1998 ist die Charta in Kraft.

Martina Gregersen, für die GAL-Bürgerschaftsfraktion im „Plattdüütsch Root för Hamborg“, hakt nun mit einer Kleinen Anfrage nach, ob der Senat dieser Verpflichtung auch nach kommt. „Plattdeutsch ist eine wunderbare Sprache. Leider wurde es in meiner Familie nicht gesprochen, so dass ich es zwar gut verstehen, aber kaum sprechen kann“, sagt Gregersen.

Nun will sich Gregersen dafür einsetzen, dass die Hamburger Kinder wenigstens noch den Klang des Plattdeutschen gewahr werden. Daher fragt sie den Senat mit einer kleinen Anfrage unter anderem, ob die 2003 geänderten Bildungspläne auch umgesetzt werden, die verlangen, dass Schülerinnen und Schülern mit mindestens einem Gedicht, einer kurzen Erzählung oder einem Lied in jedem Schuljahr das Plattdeutsche näher gebracht wird.

Damit die nicht plattkundigen und auch die zugereisten Lehrkräfte dieses umsetzen können, initiierte der Landesrat 2004 das plattdeutsche Schulbuch „Schrievwark“. Durch einen Zuschuss der Stadt und durch Spenden wurde es möglich, jeder Schule drei Exemplare kostenlos zur Verfügung zu stellen. Da das Schulbuch auch über zwei CDs verfügt, wurde es allen Lehrerinnen und Lehrern ermöglicht, Unterrichtsstunden in der niederdeutschen Regionalsprache zu gestalten.

Nun will Gregersen wissen, ob das Schulbuch auch im Unterricht eingesetzt wird. Weiterhin will wissen, ob es Platt in Hamburger Kitas gibt und was der Senat sonst noch unternimmt, um diese Regionalsprache zu erhalten. „Nu hoff ick, datt allns good löppt, un dat dat Plattdütsche nich unnergeiht!“, seggt Martina Gregersen.

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