Living Bridge: Ein Kuckucksei?

Der stadtentwicklungspolitische Sprecher der GAL-Bürgerschaftsfraktion Claudius Lieven fürchtet, dass die „Living Bridge“ so wie sie geplant ist, mehr schaden als nützen wird. Das Hauptproblem: Der geplante sechsgeschossige Gebäuderiegel von 700 Metern Länge würde sich wie eine Mauer durch die Hafencity ziehen und den östlichen Teil abkoppeln. „Das wäre eine städtebauliche Sünde“, sagt Lieven. Aber auch Fragen der Sicherheit sind ungeklärt.

Lieven stellt deshalb zum Thema eine Kleine Anfrage an den Senat.

Den Kleinen Grasbrook durch eine Brücke an die Hafencity anzubinden ist aus Sicht der GAL eine sehr reizvolle Idee, denn die Erschließung und Umnutzung des Kleinen Grasbrook ist der entscheidende Trittstein für den „Sprung über die Elbe“.

Der Ansatz, eine ‚belebte Brücke’ zu schaffen, hat jedoch auch sehr problematische Seiten. Ein Gebäuderiegel quer über die Norderelbe könnte zu einer Abkopplung der östlichen Hafencity führen und die dort liegenden Grundstücke empfindlich abwerten. Deshalb muss sich die Brücke in die Entwicklung der Hafencity einordnen und Rücksicht auf die Maßstäbe der Stadt nehmen.

Darüber hinaus schafft der Bau von bis zu 1.000 Wohnungen über dem Elbstrom erhebliche Risiken z.B. im Falle von Sturmfluten, Schiffskollisionen etc. Um die Sicherheit der dort lebenden Menschen zu garantieren, werden erhebliche zusätzliche Aufwendungen erforderlich, sowohl beim Bau als auch auf Dauer. Diese Kosten darf der Investor nach Lievens Ansicht nicht bei der Stadt abladen.

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