Abi Wallenstein hat für sein neuestes Album „ Blues Culture“ den Preis der deutschen Schallplattenkritik erhalten. Die CD wurde als eine herausragende Neuveröffentlichung in die aktuelle Bestenliste aufgenommen.
Er spielt bei: „LIZZ“ – Literatur und Jazz: Abi & Conrad
am Sonntag 01.07.2007 ab 11:00 Uhr im Movimento – Gewerkschaftshaus Besenbinderhof 57a
es spielen : Abi Wallenstein und seine Band
es liest: Stephan Benson Texte von Joseph Conrad
Abi Wallenstein,
geboren 1945 in Jerusalem und dort aufgewachsen, kam als Jugendlicher nach Deutschland.
Er kam als Einwanderer, als einer, der erst einmal deutsch lernen und sich in einem
fremden Land einleben musste. Mitte der 60er Jahre verschlug es ihn nach Hamburg, wo
ihn heute jeder für einen Ur-Hamburger hält. Er wollte studieren, arbeitete als Drucker
und landete schließlich bei der Musik.
Heute gilt er als „Vater der Hamburger Blues-Szene“ und „lebende Legende des Blues“.
2006 konnte er sein vierzigjähriges Bühnenjubiläum feiern. Er spielte u.a. mit Vince Weber
und Axel Zwingenberger und ist heute mit „Blues Culture“ und verschiedenen anderen
Partnern sehr gefragt und häufig auf Tournee. Mehrfach wurde er ausgezeichnet,
zuletzt mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik für seine 2007 erschienene CD
„Abi Wallenstein & Blues Culture“.
Joseph Conrad
wurde als Pole geboren. 1857 kam er in Berditschew in der Nähe von Kiew zur Welt.
Seine Eltern entstammten dem polnischen Landadel. Die Familie des Vaters hatte einen
Großteil ihres Besitzes verloren, der Vater arbeitete als Gutsverwalter und engagierte
sich in der Politik. Er träumte von der Befreiung Polens – das geteilt war und
dort, wo er lebte, von Russland beherrscht und von „Russifizierung“ bedroht -, schrieb
aufrührerische Texte und traf sich mit Gleichgesinnten, zu denen auch seine Frau gehörte.
1861 in Warschau flog alles auf. Joseph war gerade mal vier Jahre alt, sein
Vater wurde verhaftet, die Eltern schließlich beide verbannt.
Für Joseph, der seine Eltern in die Verbannung begleitete, begann eine elende und traurige
Zeit. Das Leben in der Verbannung war sehr hart, beide Eltern erkrankten an Tuberkulose,
die Mutter starb 1865, Joseph war noch keine acht Jahre alt, der Vater vier Jahre
später. Vater und Mutter standen dem kleinen Joseph sehr nahe, ihr Unglück erlebte er
intensiv mit, das Verlassenwerden erschütterte sein Selbstvertrauen und sein Vertrauen
in die Welt nachhaltig. Joseph wuchs im österreichisch besetzten Krakau in der Obhut liebevoller Verwandter heran, aber er wollte nur eins, er wollte weg. Er wollte das Erbe der
Eltern nicht antreten, er wollte frei sein von jeglicher patriotischen Pflicht, er wollte ein
anderes Leben, eine andere Welt kennen lernen. Er wollte zur See. Und er schaffte es….
Seine seemännische Laufbahn begann er in Marseille – dort waren entfernte Verwandte,
die helfen konnten, dort beherrschte er die Sprache, denn er hatte schon als Kind Französisch gelernt – und er beendete seine Laufbahn in London mit dem Patent eines Kapitäns der britischen Handelsmarine und einem britischen Pass in der Tasche. Und wurde
ein englischer Schriftsteller!
Conrad begann etwa 1890 seine Laufbahn als Schriftsteller. Als Kapitän eines Flussdampfers
an den Stanley-Fällen (Kongo) hatte er schweres Fieber bekommen und musste in
einem Kanu an Land gebracht werden. Das Fieber verließ ihn nie mehr. Ein letzter Versuch
1893, auf See wieder zu gesunden, misslang. Bis zu seinem Tod im August 1924
schuf er, ohne große finanzielle Mittel, ein umfangreiches literarisches Werk. Conrad
schrieb in englischer Sprache, die er erst auf See erlernt hatte. Seine Romane und Erzählungen zählen heute zur Weltliteratur.
Stephan Benson
geboren 1964, besuchte die Schauspielschule in Stuttgart und war Ensemblemitglied
an Theatern in Ulm, Mannheim, Zürich und am Thalia Theater in Hamburg. In Hamburg
spielte er auch am Ernst-Deutsch-Theater und an den Hamburger Kammerspielen.
Heute arbeitet er als freier Schauspieler und hat einen Namen als Sprecher für
Hörbücher und Literaturveranstaltungen..
Erika Werner
war Lektorin für Schöne Literatur bei den Hamburger Öffentlichen Bücherhallen und organisiert
heute den Förderverein für Sprachkunst und Literaturvermittlung S.T.I.L.