„Am Sonntag sollte man sich eigentlich ausruhen, das gilt auch für die Beschäftigten im Einzelhandel“, brachte jemand die einhellige Meinung der TeilnehmerInnen auf den Punkt. Die Linksfraktion hatte zur Veranstaltung ins Rathaus eingeladen. Elisabeth Baum, gewerkschaftspolitische Sprecherin und selbst als Betriebsrätin im Einzelhandel engagiert, bezog in diesem Rahmen eindeutig Stellung: „Der Wettbewerb verheizt die Menschen. Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden. Je massiver die Ladenöffnungszeiten ausgeweitet werden, desto eher ist absehbar, dass das Wochenende bald ganz abgeschafft wird – für alle. Diese Entwicklung muss aufgehalten werden.“
Elisabeth Baum äußerte massive Kritik daran, dass die Behörden mittlerweile eigenmächtig entscheiden, ob Geschäfte am Sonntag öffnen: „Die demokratische Kontrolle muss durch die Bezirksparlamente hergestellt werden. Gleichzeitig darf es aber keinen Wettbewerb unter den Bezirken geben. Die würde den Wettbewerb wieder zu Ungunsten der Beschäftigten anheizen.“
DIE LINKE unterstützt die Allianz „arbeitsfreier Sonntag“, ein Bündnis an dem u.a. Kirchen und Gewerkschaften beteiligt sind und wird in der nächsten Zeit entsprechende parlamentarische Initiativen einbringen.
Elisabeth Baum: „Oberstes Prinzip sollte immer die Freiwilligkeit sein – aber für alle: Wer sonntags einkaufen will und sich diese ‚Freiheit‘ nicht nehmen lassen will, sollte berücksichtigen, dass es diese Freiheit auch für die Beschäftigten geben muss. Das ist in der Regel aber nicht der Fall.“