Lichtdoping: Blau macht schlau

In den meisten Innenräumen brennen Lampen mit zu geringem Blaulichtanteil. Das dämpft die intellektuelle Leistungsfähigkeit und die Stimmung.

Studien belegen, dass intelligentes Kunstlicht Kranke schneller genesen lässt, berichtet die Zeitschrift P.M. MAGAZIN. Sogar den Verlauf von Altersdemenz könne das richtige Licht möglicherweise abbremsen.

„Licht hat einen gewaltigen Einfluss auf unser Befinden“, bestätigt Andreas Wojtysiak vom Leuchtenhersteller Osram. Der Biologe ist dort zuständig für das Thema „Einfluss von Licht auf den Menschen“. Die Forschungsergebnisse sind eindeutig: Sehr helle Leuchten mit einem hohen Anteil an blauem Licht verringern zum einen das Risiko für Winterdepressionen, zum anderen können sie Schlafstörungen vorbeugen. Und: „Schüler können bei gutem Licht deutlich leichter lernen und erzielen bessere Leistungen“, sagt Wojtysiak. Zu diesem Schluss kam der Wissenschaftler nach einer Pilotstudie an zwei Schulen in Ulm, die er zusammen mit dem TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen ZNL durchgeführt hat. Innerhalb von drei Monaten mussten Oberstufenschüler Tests bei unterschiedlicher Beleuchtung ablegen. „In einem optimal ausgeleuchteten Klassenzimmer konnte nicht nur die Lesegeschwindigkeit, sondern auch das Leseverständnis deutlich gesteigert werden“, erklärt Wojtysiak.

Mit dem Erfindungsreichtum von Forschern wird der Weg frei zu einem intelligenten, erschwinglichen und auch Strom sparenden Lichtdesign in Schulen, Büros, Hospitälern und Wohnungen. Wer Aufwand und Kosten scheut, muss auf leistungssteigerndes, gesundes Licht jedoch nicht verzichten, sondern nur häufiger und länger nach draußen gehen. Denn die Sonne ist immer noch die perfekte Lichtquelle – und gratis obendrein.

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