Unter dem Motto “Gleiche Arbeit – Gleiches Geld“ startet die IG Metall Küste heute ihre Leiharbeitskampagne. Ziel der Kampagne ist die betriebliche Gleichstellung der Leiharbeitnehmer mit den Stammbeschäftigten. In bis zu 25 Betrieben an der Küste sollen bis Ende des Jahres Regelungen zur Leiharbeit vereinbart werden.
Zudem werde die Gewerkschaft die Leiharbeit im Zusammenhang mit Abweichungen vom Tarifvertrag thematisieren. „Wir wollen keine Zweiklassengesellschaft in den Betrieben“, sagte Jutta Blankau, Bezirksleiterin der IG Metall Küste, heute in Hamburg vor über 120 Betriebsräten ihres Bezirkes. „Unser Ziel ist klar: Gleiches Geld für die gleiche Arbeit! Leiharbeit darf nicht zu Dumpinglöhnen führen!“ Die Gewerkschafterin betonte ebenso die Gefahr für die Stammbelegschaft, die durch Leiharbeit entsteht. Leiharbeit müsse wieder zum Ursprung zurück geführt werden, zu einer Flexibilitätsreserve. „Flexibilität ist wichtig und richtig. Sie darf aber nicht auf Kosten der Belegschaft ausgetragen werden.“
Der 2.Vorsitzende der IG Metall, Detlef Wetzel, sagte vor den Betriebsräten: „Der scheinbar grenzenlose Einsatz von Leiharbeit, die Verdrängung regulärer Beschäftigung und Lohndumping durch und auf Kosten der Leiharbeiter ist mit der IG Metall nicht zu machen.“ Außerdem sei Leiharbeit nicht nur ein Problem der Beschäftigten, sondern auch der Unternehmen. Ein zu hoher Anteil von Leiharbeit bringe auch immer wieder einen Verlust bei der Qualität und der Prozesssicherheit. „Die Unternehmen überziehen beim Thema Leiharbeit. Wir müssen die Schraube wieder ein Stück zurückdrehen!“
Die IG Metall werde bundesweit das Thema weiter vorantreiben. Neben den Aktivitäten im Betrieb müsse auf der politischen Ebene gehandelt werden. Als einen ersten Schritt begrüßte Wetzel, die vom Bundesarbeitsminister geplante Einführung eines Mindestlohns für die Leiharbeitsbranche durch die Aufnahme in das Entsendegesetz. Ungeschützte prekäre Arbeit kann kein Leitbild für die Gesellschaft sein. Deshalb muss die Politik mehr Verantwortung übernehmen und wirksame gesetzliche Grundlagen schaffen.“
In bis zu 25 Betrieben soll bis Ende des Jahres im Bezirk Küste eine Regelung zur Leiharbeit erfolgen. Ziele sind dabei bessere, fairere Arbeitsbedingungen für LeiharbeitnehmerInnen durchzusetzen, vorstellbar sind, die gleichen Arbeits- und Entgeltbedingungen für Stamm- und Leihpersonal, Höchstquoten oder auch Neueinstellungen. Ein Schwerpunkt bei den Betrieben liege im Schiffbau. „Wir werden alles dafür tun, dass die Menschen zu fairen Bedingungen ihre Arbeit machen können!“, sagte Jutta Blankau.