Lehrer sollen zwei Tage weniger arbeiten

Schulsenator Ties Rabe (SPD) will Hamburgs Lehrerinnen und Lehrer entlasten und zugleich den Unterricht verbessern. Deshalb werden jetzt elf Arbeitsfelder an den Schulen neu geregelt: Insgesamt würden Hamburgs Lehrkräfte dadurch im Durchschnitt um rund zwei Arbeitstage entlastet, so die Schulbehörde.

Rabe: „In den letzten Jahren haben die Anforderungen an Lehrerinnen und Lehrer deutlich zugenommen. Mit der Aufgabenkritik möchte ich zur Entlastung und Verbesserung beitragen: Statt immer mehr zu prüfen und zu verwalten können Lehrkräfte sich wieder stärker auf guten Unterricht konzentrieren.“

Ties Rabe: „Mit diesem ersten Schritt werden zahlreiche Anregungen von Kollegien, Schulleitungen und Personalräten umgesetzt, weitere Vorschläge werden geprüft. Viele der jetzt geänderten Regelungen hatten oder haben zwar einen sinnvollen Kern. Aber wir können Schule nicht mit immer neuen Regelungen überfrachten, sondern müssen uns um das Wichtige kümmern. Die Entlastungen sollen dazu beitragen, dass sich Hamburgs Lehrerinnen und Lehrer künftig wieder stärker auf den Unterricht und den Lernerfolg der Schüler konzentrieren können. Deshalb haben wir auch die zahlreichen bestehenden Qualitätsanforderungen an die Schulen nach ihrer Bedeutung für guten Unterricht in einem neuen Leitfaden abstuft. Eine gute Schule muss nicht alles ein bisschen, sondern das Wichtige richtig machen.“

Größere Entlastungen bringen veränderte Abschlussprüfungen. An Stadtteilschulen müssen künftig nicht mehr alle Schülerinnen und Schüler die Hauptschulprüfung ablegen. Wer voraussichtlich die Realschulprüfung oder das Abitur schafft, ist von der Hauptschulprüfung freigestellt. Wegen des Zentralabiturs müssen die Lehrkräfte künftig auch keine eigenen Abituraufgaben mehr erfinden, zudem kann das Korrekturverfahren dank zentraler Aufgaben vereinfacht werden.

Die neu eingeführte Regel, pro Schuljahr zwei zusätzliche Lernentwicklungsgespräche mit Eltern und Schülern zu organisieren, soll durch Änderung des Schulgesetzes gelockert werden. Künftig ist nur noch ein Lernentwicklungsgespräch pro Schuljahr verpflichtend, über das zweite darf die Schule entscheiden. Rabe: „Ein Lernentwicklungsgespräch pro Schuljahr kann ausreichen, wenn zusätzlich über Zeugnisse, Elternabende, Elternsprechtage sowie im direkten Gespräch zwischen Eltern und Lehrern die Lernentwicklung der Schülerinnen und Schüler reflektiert wird.“

Eine weitere Änderung: Künftig müssen Hamburgs Lehrerinnen und Lehrer in den Ferien nur noch zwei statt bisher drei Präsenztage in der Schule anwesend sein. Rabe: „In den drei Präsenztagen gab es viel Leerlauf, das muss nicht sein.“

Rabe hatte vor einem Jahr dazu aufgerufen, die bestehenden Aufgaben an den allgemeinen Schulen kritisch zu überprüfen und Verbesserungsvorschläge einzureichen. Diesem Aufruf waren zahlreiche Kollegien und Personalräte, die Schulleiter von Grundschulen, Stadtteilschulen und Gymnasien sowie der Gesamtpersonalrat gefolgt. Ties Rabe: „Ich habe mich sehr gefreut, dass die Praktiker vor Ort mit konkreten und klugen Vorschlägen ihren eigenen Arbeitsalltag sinnvoll verbessern wollen. Die Vorschläge zielen vor allem darauf ab, Prüfungs- und Verwaltungsaufgaben zu vereinfachen. Das ist der richtige Weg, den wir jetzt weitergehen wollen. Nach den allgemeinen Schulen sollen in einem zweiten Schritt auch die Berufsschulen eingebunden werden.“

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