Bildungssenatorin Christa Goetsch hat auf der GEW- Personalrätekonferenz (gestern) vor 600 Schulpersonalräten angekündigt, dass LehrerInnen, die älter als 60 Jahre sind, künftig zwei Wochenarbeitsstunden weniger arbeiten müssen.
Die Lehrergewerkschaft GEW hat die Altersentlastung seit Jahren gefordert, zum Schluss auch mit Streikaktionen. „Das ist ein wichtiger und überfälliger Schritt in die richtige Richtung – und ein klares Signal, dass sich Protest lohnen kann“, kommentiert der Vorsitzende der GEW Hamburg, Klaus Bullan, das Angebot, das die Hamburger Schulbehörde der Gewerkschaft in der Auseinandersetzung über die Entlastung älterer Lehrer und Lehrerinnen vorgelegt hat.
„Wie dramatisch die Lage an den Schulen ist, wie sehr besonders die älteren Lehrkräfte an den Belastungen im Schulalltag tragen und wie wichtig die Neueinstellung jüngerer Lehrkräfte für den Unterricht ist, hat sich in den letzten Monaten deutlich gezeigt“, so Bullan weiter. Der Ärger der Lehrerinnen und Lehrer sei in einem starken Protest gemündet, erläutert Bullan. Der Streiktag am 24. September mit mehr als viertausend Beteiligten war der größte LehrerInnenstreik seit 20 Jahren. Die Behörde hat das Zeichen nun offenbar verstanden und reagiert – und das in einer Zeit, in der die haushaltspolitische Debatte von Sparmaßnahmen dominiert wird.
„Dieses interessante Angebot werden wir, sobald es uns schriftlich vorliegt, gründlich prüfen und gemeinsam diskutieren“, kommentiert der GEW-Vorsitzende den Vorschlag. Die Forderungen der Gewerkschaft nach Entlastung auch für über 55jährige Lehrkräfte sowie Altersteilzeit und die Einstellung neuer KollegInnen seien damit allerdings „noch lange nicht vom Tisch“.