Der Vorstand des Landeselternausschuss Kindertagesbetreuung (LEA Hamburg) zeigt sich empört über die Überlegungen, die Haushaltslöcher der BSG über Einsparungen
im Kita-Bereich zu füllen.
“Es kann nicht sein, dass Herr Senator Wersich ernsthaft größere Gruppen, höhere Beiträge oder die Streichung des kostenlosen Kita-Jahres in Erwägung zieht, während Erzieher und Eltern sich seit langem für qualitative Verbesserungen in den Kitas stark machen“, so Bodo Heuer, Vorstandsmitglied des LEA, zu den heute über die Medien bekannt gewordenen Überlegungen, notwendige Einsparungen im Haushalt im Kita-Bereich vorzunehmen.
Eine eindeutige Benachteiligung der Kita gegenüber der Schule
Besonders folgenschwer fiele dabei die Streichung des erst kürzlich eingeführten sogenannten „kostenlosen letzten Kitajahres“ aus: Während die Vorschulklassen an den jetzigen Grund- und zukünftigen Primarschulen weiterhin kostenfrei bleiben, müssten Eltern für das Kita-Äquivalent voll zahlen. Der LEA befürchtet ein verstärktes Abwenden der Eltern von der Kita, so es denn die Betreuungszeiten irgendwie zulassen. Das wäre dann gleich ein doppelter Spareffekt: Weniger Kinder im Kitasystem, und wer dennoch bleibt, muss zahlen.
Der LEA-Vorstand: „Und gleichzeitig bedeutet das noch mehr Steuerungseffekt zu den Vorschulen hin, ganz nach dem bildungspolitischen Credo der GAL. Von einer von den Senatsfraktionen immer wieder beteuerten „freien Wahl“ zwischen Kita und Vorschule kann so nun wirklich nicht mehr die Rede sein. Das stellt eine eindeutige Benachteiligung der Kita gegenüber der Schule und ein Aberkennen ihrer Bildungsarbeit dar!“
Weiter heißt es, Hamburg schmücke sich so gerne mit seinem „erfolgreichen Kita-Gutschein-System“. Der LEA: „Aber ist es so erstrebenswert? Sicher, die Versorgungsquote ist im Vergleich zu anderen westlichen Ländern sehr gut, aber zu welchem Preis? Größere Gruppen, keine Möglichkeiten mehr für gute Bildungsarbeit, Erzieher mit schlechten Arbeitsbedingungen: Willkommen bei „Masse statt Klasse“!“
Der LEA fordert die Politik darum noch einmal eindringlich auf, Wort zu halten was die Maßnahmen zur Verbesserung der Kinderbetreuung in Hamburg angeht und nicht
bei den Kindern zu sparen „Wer an den Kindern spart, spart an der Zukunft unserer Gesellschaft“, so Bodo Heuer.